Auszeichnung Rheinlandtaler-Verleihung mit Liebeserklärung

Viersen · Irgendwann während der Laudatio auf seine Person - drei eng beschriebene DIN-A4-Seiten - fühlte sich Karl-Heinz Achten gestern Nachmittag ein bisschen unwohl.

Irgendwann während der Laudatio auf seine Person - drei eng beschriebene DIN-A4-Seiten - fühlte sich Karl-Heinz Achten gestern Nachmittag ein bisschen unwohl.

"Ich habe zwischenzeitlich mal gedacht: Ist das hier eine Beerdigung?", sagte der Elmpter im Anschluss mit einem Augenzwinkern. Achten darf sich als neuestes Mitglied in die Riege derer einreihen, die mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet wurden. Das ist eine illustre Runde, zu der zum Beispiel Namen wie Hanns Dieter Hüsch oder auch die Bläck Föös zählen. Anne Henk-Hollstein heißt die Frau, die die Beerdigungsgefühle in Achten auslöste, weil die Vize-Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland liebevoll das Wirken des langjährigen Geschäftsführers des Einzelhandelsverbandes für die Landespflege, die Kulturpflege und das friedliche Miteinander im Grenzland schilderte - angefangen von seinen Gedichtbänden in Elmpter Platt über seine Forschungen nach der Herkunft der Ortsnamen bis hin zur Pflege eines guten Verhältnisses zu den Niederländern. "Der Kulturausschuss des Landschaftsverbandes hat nicht lange hin- und herüberlegt, da die Voraussetzungen, den Rheinlandtaler zu bekommen, mit Ihren Leistungen schablonenartig übereinanderpassen", sagte Henk-Hollstein vor so vielen Zuhörern im Limburgzimmer des Kreishauses Viersen, dass zu Beginn der Ehrung die Stühle nicht ausreichten. Elf Exemplare wurden eilfertig in die zweite Etage gebracht, damit die gut 50 Gäste eine Sitzgelegenheit fanden - darunter der Landtagsabgeordnete Marcus Optendrenk, Kreisdirektor Ingo Schabrich, der frühere Kreis-Kulturdezernent Leo Peters und Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong. "Die Gemeinde Niederkrüchten freut sich ganz außerordentlich, einen Bürger zu haben, der hier so hoch dekoriert wird", erklärte Wassong und dankte Leo Peters für "den guten Einfall", Achten für den Rheinlandtaler vorzuschlagen. Der Preisträger sei humorvoll, hilfsbereit, ausgeglichen, lobte Wassong, er sei ein Menschenfreund und Freund der kulturellen Dinge, bevor er die Laudatio im reinsten Elmpter Platt fortführte und damit erneut Beerdigungsgefühle in Achten ausgelöst haben dürfte. Dank kam auch von Theo Coenen, Vorsitzender des von Achten mitgegründeten Klängerclubs Elmpt. "Ohne Deine Vorträge in Elmpter Platt wären die Treffen fast undenkbar."

Achten dankte sichtlich gerührt allen für ihre liebevollen Lob- und Dankesreden - und machte seiner Frau Ilse - seit 55 Jahren ist das Paar verheiratet - eine Liebeserklärung: "Ich danke dafür, dass Du mir so oft den Rücken frei gehalten hast und hoffe, einiges gutmachen zu können." Martin Röse

(RP)
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