Unterstützung für die AWA Grundschüler sammeln für Kinder in Afrika

Viersen · Die GGS Dammstraße ist für die Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika in den Einsatz gegangen. Die Schüler haben Pakete gepackt, die jetzt im Container mit nach Togo gehen.

Marina Hammes, Vorsitzende der AWA, Schülervater Dirk Fischer, AWA-Vorstandsmitglied Katja Poxleitner-Beckers und Schulleiterin Hiltrud Bock (v.l.n.r.) freuen sich gemeinsam mit den Schülern, dass sie so viele Pakete für Togo zusammenpacken konnten.

Marina Hammes, Vorsitzende der AWA, Schülervater Dirk Fischer, AWA-Vorstandsmitglied Katja Poxleitner-Beckers und Schulleiterin Hiltrud Bock (v.l.n.r.) freuen sich gemeinsam mit den Schülern, dass sie so viele Pakete für Togo zusammenpacken konnten.

Foto: Bianca Treffer

Im Foyer der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Dammstraße in Dülken sieht es ein bisschen wie an Weihnachten aus. Jede Menge Pakete stapeln sich dort, wobei daran befestigte bunte Schilder die Inhalte verraten. Mit Blöcken und Heften befüllte Kartons stehen neben denen voller Stifte. Es gibt welche mit Werkzeug und Babynahrung genauso wie mit Nähmaschinen und Spielzeug. Lebensmittel wie Reis und Nudeln sind ebenfalls dabei. Hinzu kommen zwei große Säcke mit Bällen und ein Karton mit Plüschtieren. „Das haben wir alles gesammelt. Jeder hat etwas gegeben, um Kindern, denen es nicht so gut geht, zu helfen“, informiert Viktoria. Sie hoffe, dass sich die Empfänger darüber freuen werden, fügt die Neunjährige an.

Die 305 Schüler der GGS Dammstraße sind in den Einsatz für die Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika (AWA) gegangen. Unter dem Slogan „Kinder helfen Kindern“ startete nach den Herbstferien an der Dülkener Grundschule ein ganz besonderes Projekt. „Wir wollten als Schule gerne helfen und haben gemeinsam überlegt, was wir tun können. Wobei wir Menschen unterstützen wollten, die derzeit aufgrund der vielen Problematiken, die es überall gibt, nicht so im Blick sind, aber nichtsdestotrotz dringend Hilfe benötigen“, erläutert Schulleiterin Hiltrud Bock. „Auch wollten wir gerne mit unserer Hilfe ein stückweit in Bildung investieren“, ergänzt sie. Die Schulleiterin nahm Kontakt zur AWA auf.

In Afrika spüren die Menschen neben der immer gegebenen Not die Auswirkungen des Ukraine-Krieges besonders: „In unserem Einsatzgebiet in Togo sind die Lebensmittel nicht nur sehr teuer geworden. Sie sind inzwischen auch knapp. Die Lebensmittelversorgung gestaltet sich äußert schwierig“, sagt Marina Hammes, Vorsitzende der AWA. Seit Jahrzehnten unterstützt die AWA in dem afrikanischen Land die Menschen mit Hilfe zur Selbsthilfe. Bildung ist das große Stichwort. So gibt es 543 Patenkinder, denen unter anderem der Schulbesuch mit einer Mahlzeit ermöglicht wird. Die AWA betreibt zudem eine Näherei und eine Schreinerei, in denen junge Menschen ausgebildet werden. Zudem unterstützt die AWA auch Patenkinder über die Schule hinaus bei einem Studium. Derzeit sind es 35 Studenten. Die ersten von ihnen starten mit einem Agrarprojekt in ihrer Heimat beruflich durch.

„Als wir unseren Schülern das Land vorstellten und sie erfuhren, wie weit die Schulwege dort sind, dass die Kinder lediglich mit Bleistift sowie einem Blatt Papier zur Schule gehen und wie dort Schulen aussehen, war das für sie nahezu unvorstellbar“, sagt Bock. Schnell war klar, dass man für die AWA in den Einsatz gehen wollte. „Ich habe alle in der Familie gefragt und jeder wollte helfen“, erzählt die neunjährige Lina. Felix hat unter anderem den Opa miteingebunden und Ben hat sogar seinen kleinen Bruder gefragt, ob er etwas von seinen Sachen abgegeben würde. Dirk Fischer, der Vater eines Schülers, hatte noch eine besondere Idee. „Wie alle, war ich über die Rundmail der Schule über das Projekt informiert worden. Ich habe dann angefangen, Ebay-Kleinanzeigen zu studieren und geschaut, wo was zu verschenken ist“, sagt er. Aber nicht nur das. Er setzte selber eine Kleinanzeige auf und bat um Sachspenden. Fünf Nähmaschinen und jede Menge Nähzubehör sowie Schulmaterial und Werkzeug kamen so zusammen.

Hammes holte die Kartons jetzt zusammen mit Vorstandsmitglied Katja Poxleitner-Beckers in der Schule ab. „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung“, bedankten sich Hammes und Poxleitner-Beckers. Sie versprachen, wenn sie Anfang des kommenden Jahres aus Togo zurückkommen, mit ihrer Präsentation auch Station in der GGS zu machen, um dort zu zeigen, wie die Hilfe der Dülkener Kinder in Togo angekommen ist.

 Der Container der Aktionsgemeinschaft soll Mitte Dezember auf seine Reise gehen, sie startet im Neusser Hafen. Von dort geht es nach Antwerpen, wo er nach Afrika verladen wird. Wenn alles planmäßig läuft, kommt der Container Mitte Januar 2023 in Lomé an. Hammes und weitere Vorstandsmitglieder werden nach Togo fliegen und die Verteilung der Hilfsgüter wie immer selber mit übernehmen und alle Patenkinder sowie die Auszubildenden und Studierenden besuchen. Aufgrund der Lebensmittelknappheit und -verteuerung erhalten alle Patenkinder eine Stofftasche mit Lebensmitteln sowie zusätzlich zum Patengeld ein Extrageld für die Beschaffung von Nahrung. 

Bianca Treffer

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