Heimatreporter Brüggen Eine Schoko-Fahrt und ein Klassentreffen

Brüggen · Friedhelm Leven von der Burundi-Hilfe radelte für den guten Zweck bis nach Amsterdam und zurück. In Bracht trafen sich ehemalige Klassenkameraden 70 Jahre nach Schulentlassung zum Frühstück – und auch dabei spielte die Burundi-Hilfe eine Rolle.

Schoko-Radler Friedhelm Leven mit Kongo-Schokolade in Utrecht.

Foto: Leven

Zum Abschluss seiner „Bene-Fiets“-Spendentour ist Friedhelm Leven vom Vorstand der Burundi-Hilfe mit einer Gruppe von 14 ADFC-Mitgliedern nach Amsterdam geradelt. Ziel war es, 350 Kilogramm Schokolade vollkommen emissionsfrei bis in hiesige Läden zu transportieren, um damit auch ein Zeichen gegen die Klimakrise zu setzen. Die Kakaobohne wird unter anderem in der Dominikanischen Republik biologisch angebaut, geerntet und fair gehandelt. Via Frachtsegler erfolgt der Transport emissionsfrei in fünf Monaten nach Amsterdam. Die „Chocolatemakers“ verarbeiten dort die Kakaobohnen zur Schokolade.

Die meisten der Radler waren mit E-Lastenrädern unterwegs und übernehmen den Transport einmal jährlich auf eigene Kosten. Seit sieben Jahren sind ADFC-ler aus Mönchengladbach dabei – deutschlandweit wird der Transport zweimal jährlich von mehr als 350 Radlern aus 35 Städten übernommen.

Für Leven bedeutete die Fahrt, wie er berichtet, nach seiner 1000-Kilometer-Spendentour entlang der deutsch-polnischen Grenze nunmehr eine erneute „Grenzerfahrung“ an der deutsch-niederländischen Grenze über Nijmegen nach Amsterdam und zurück über Utrecht und Deurne. Bei 420 Kilometern, die in vier Tagen absolviert wurden, war es für ihn durchaus grenzwertig, mit seinem einfachen Tourenrad den E-Bikes bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 20 km/h zu folgen. Mit 150 Mini-Schokoladen, die aus Kakao aus dem Kongo, dem Nachbarland Burundis, veredelt wurden, konnte Leven letztendlich das Jubiläumsfest der Burundi-Hilfe an der Brachter Mühle für einige Gäste versüßen.

Räder mit schweren Lasten sind in Burundi ein wichtiges Transportmittel, um Waren aus den entlegenen Bergdörfern in die wirtschaftliche Hauptstadt Bujumbura zu transportieren. Ein Rad kostet in Burundi 150 Euro – die Burundi-Hilfe würde sich über Spenden für solche Räder freuen.

70 Jahre nach Schulentlassung aus der Volksschule Altkevelaer Straße trafen sich 19 Ehemalige in der Brachter Mühle zum Frühstück.

Foto: Paul Offermanns

70 Jahre nach Entlassung aus der alten Volksschule Altkevelaer Straße in Bracht trafen sich 19 Ehemalige aus dem Dohlendorf und Umgebung zum Frühstück in der Brachter Mühle, dank der Organisation von Sophie Rögels. Im kommenden Jahr könnten sie erneut ein Jubiläum feiern. Sie wurden 1944 mit 43 Mädchen und 27 Knaben eingeschult, weil sie kriegsbedingt neun Jahre die Schule besuchen mussten. Alle Ehemaligen sind 84 beziehungsweise 85 Jahre alt. Für sie heute unvorstellbar: An ihrer Schule gab es getrennte Schulhöfe für evangelische und katholische Schulkinder. Sie erinnerten sich noch an ihren alten Lehrer Hanns Backes, später erster ehrenamtlicher Landrat des Kreises Viersen. Ihre Freud- und Leidkasse lösten sie jüngst auf. Aufgestockt auf 400 Euro bekamen die Burundi-Hilfe und die Behindertenarbeit DRK Brüggen jeweils 200 Euro als Spende.

(RP/off)