Seniorenheim in Viersen Neue Leiterin für das Paulus-Stift

Viersen · Führungswechsel im Viersener Paulus-Stift: Petra Möllecken, bisherige Leiterin des Altenheims der Caritas, ist in den Ruhestand gegangen. Ihre Nachfolge tritt Anja Ketels an.

  Petra Möllecken (r.) mit Nachfolgerin Anja Ketels, Caritas-Vorständen Peter Babinetz (2. v. r.) und Christian Schrödter (2. v. l.) und Bereichsleiter Stefan Lua.

Petra Möllecken (r.) mit Nachfolgerin Anja Ketels, Caritas-Vorständen Peter Babinetz (2. v. r.) und Christian Schrödter (2. v. l.) und Bereichsleiter Stefan Lua.

Foto: Caritasverband

„Herzblut.“ Das ist Mölleckens spontane Antwort auf die Frage, was es braucht, um ein Altenheim zu leiten. Sie fügt hinzu: „Die Arbeit mit alten Menschen in der Pflege muss eine Berufung sein. Man muss den Wunsch haben, für sie etwas zum Positiven zu verändern.“ Nach 17 Jahren beim Caritasverband für die Region Kempen-Viersen, davon je sechs als Leiterin des Altenheims Irmgardisstift Süchteln und des Paulus-Stifts, hat sich die 64-Jährige in den Ruhestand verabschiedet.

Während einer Feier im coronabedingt kleinen Kreis würdigte Caritas-Vorstand Peter Babinetz die Verdienste der gelernten Altenpflegerin. Mit der Schließung des Altenheims Irmgardisstift wegen Brandschutzmängeln und einem Corona-Ausbruch im Paulus-Stift im Spätherbst 2020 musste Möllecken innerhalb weniger Jahre zwei große Krisen bewältigen. Sie sei ein „Fels in der Brandung“ gewesen – loyal, umsichtig und trotz allem positiv und optimistisch, betonte Babinetz auch im Namen seines Vorstandskollegen Christian Schrödter.

Sehr anstrengend seien die vergangenen beiden Pandemie-Jahre gewesen, sagte Babinetz: „Abstand halten, Masken tragen – das ist das Gegenteil von dem, wofür Pflege, wofür insbesondere Caritas doch stehen, nämlich für Nähe, für Geborgenheit, Nächstenliebe und Gemeinschaft.“ Corona habe mit der Altenpflege einen Bereich besonders getroffen, der bereits vorher unter großen Belastungen gelitten habe. Als Einrichtungsleiterin habe Möllecken nicht nur Fachwissen und Kompetenz eingebracht, sondern auch Empathie, Zuwendung, Verständnis für Menschen, Einsatzwillen und Liebe zum Beruf. „Sie haben Ihre Einrichtungen so geführt, wie Sie sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen ein Altenheim für sich selbst wünschen würden. Mit dieser Haltung haben Sie es geschafft, den Bewohnern eine Heimat für ihren Lebensabend zu bieten. Das ist eine riesige Leistung“, hob Babinetz hervor.

Sie blicke dankbar auf die Zeit beim Caritasverband zurück, erklärte Möllecken. „Ich werde die Menschen vermissen und auch die täglichen Herausforderungen.“ Aber sie freue sich auch auf die neue Lebensphase mit ihrem Mann, ihren fünf Enkeltöchtern und ihren Freundinnen aus der Canasta- und der Karnevalsgruppe in Sevelen, wo sie zu Hause ist. Den Staffelstab hat sie weitergereicht an Anja Ketels. Die 34-Jährige war seit 2019 als Wohnbereichsleiterin im Paulus-Stift beschäftigt. Nun übernimmt sie die Leitung des Hauses mit seinen 89 Bewohnern und mehr als 100 Mitarbeitenden. Ihr Lebensgefährte, erzählt sie, habe zu ihrer Bewerbung gemeint: „Mach mal!“ Von sich selbst sagt Ketels, dass sie keine Strandspaziergänge mag, sondern lieber durch den Matsch läuft – nicht die schlechteste Voraussetzung für die Leitung eines großen Hauses. „Ich bin sicher, das Paulus-Stift und seine Bewohner sind bei Ihnen bestens aufgehoben“, erklärte Babinetz. Anja Ketels will das Paulus-Stift mit viel Liebe führen. „Ich freue mich auf die Herausforderung und auf viele Abenteuer“, sagte sie.

(RP)
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