Viersen-Süchteln Stadtfest lockt Tausende nach Süchteln

Der Duft von Lavendel, Baguette und Quiche, dazu französische Musik — die Besucher der „Süchtelner Vielfalt“ durften sich am Wochenende ein bisschen wie Gott in Frankreich fühlen. Und das taten Tausende auch.

 Savoir-vivre in Süchteln: Insbesondere am Sonntag füllte sich der Ortskern. Davon profitierten auch die Einzelhändler, die ihre Geschäfte öffneten.

Savoir-vivre in Süchteln: Insbesondere am Sonntag füllte sich der Ortskern. Davon profitierten auch die Einzelhändler, die ihre Geschäfte öffneten.

Foto: Julia Esch

Nachdem am Samstag früher Feierabend wegen schlechten Wetters angesagt war, gab es zumindest am Sonntagnachmittag Sonne – und jede Menge Besucher bei dem Stadtfest Süchtelner Vielfalt. Auch aus dem Einzelhandel gab es positive Stimmen: „Es lief heute sehr gut – wir machen auch ausnahmsweise am Montag frei, um den Laden in Ruhe aufzuräumen“, sagt Andrea Werker von „Pfotenpracht“. Dieses Jahr hatten die Stände der angereisten Händler keine Planen im Hintergrund, dadurch hätten Besucher eine bessere Sicht auf die ansässigen Lokale gehabt, sagt Werker. Auch Gaby Treichel, Inhaberin von Yellow Pinguin Kindermoden, zieht im Durchschnitt positive Bilanz: „Es ist gut gelaufen, auch wenn das Late-Night-Shopping für uns nicht gelungen war.“ Der Sonntag habe jedoch insgesamt das Wochenende fürs Geschäft geradegebogen. Auch Ute Schmitz, die an diesem Wochenende erste Gäste in ihrer Crêperie empfing, zeigt sich zufrieden. Der Sonntag habe die Vortage wett gemacht, findet auch sie. Unter anderem mit echten Galletes nach Rezept aus der Bretagne passte auch die Crêperie an diesem Wochenende ins Motto der Süchtelner Vielfalt: französischer Genuss und französisches Flair.

Zwischen Gespräche, das Brutzeln von Crêpes und klirrende Weingläser mischen sich französische Chansons. Es riecht nach Salami, Käse, dazwischen folgt ab und zu eine kräftige Brise Lavendel. Es ist wie ein kleines Stückchen Urlaub, auch sprachlich: An den Ständen unterhalten sich manche Kunden ein wenig mit den Händlern, das Französisch, dass im Alltag vielleicht rostet, kommt hier gut. Zu kaufen gibt es aber nicht nur knusprige Baguettes, süßes Brot, Quiche, Salami oder Wein: zwei Stände voller Lavendel und Seife verströmen Duft aus der Provence. Hingucker sind vor allem kleine Puppen und Tiere aus Stoff, gefüllt mit den duftenden, lila Blüten. An mehreren Ständen entlang der Einkaufsstraße können Trödler und Sammler nach Platten, Büchern und verschiedenen persönlichen Schätzen suchen.

  „Viele kaufen Baguettes, aber auch das süße Brot mit Rosinen oder Walnüssen“, sagt Ludmina Folâtre. Auch die frisch gebackene Quiche aus dem Ofen, zum Beispiel mit Lachs, ist heiß begehrt.

„Viele kaufen Baguettes, aber auch das süße Brot mit Rosinen oder Walnüssen“, sagt Ludmina Folâtre. Auch die frisch gebackene Quiche aus dem Ofen, zum Beispiel mit Lachs, ist heiß begehrt.

Foto: Julia Esch

Am Weinwagen, an der Crêpes-Pfanne und am Flammkuchen-Ofen sind die Schlangen am längsten. Insbesondere bei den Getränken kommen die Händler mit dem Einschenken kaum hinterher – meistens landen in den Gläsern Rosé und Weißwein, dazu haben sich manche eine Kleinigkeit beim Käsestand geholt. An einer kleinen Bühne singen und spielen verschiedene Künstler, einige tanzende Paare sind im Publikum. Für einige Stunden ist die Süchtelner Innenstadt ein Stückchen französischer Markt, ein fröhliches Treiben voller kulinarischer Genüsse.

 „Ich bin bereits zum siebten Mal mit einem Stand für Seifen und Lavendel bei der Süchtelner Vielfalt“, sagt Agnes Badey. Der Duft ist bereits lange vor Sichtweite ihres Stands zu vernehmen.

„Ich bin bereits zum siebten Mal mit einem Stand für Seifen und Lavendel bei der Süchtelner Vielfalt“, sagt Agnes Badey. Der Duft ist bereits lange vor Sichtweite ihres Stands zu vernehmen.

Foto: Julia Esch

Zu den angebotenen Spezialitäten gehören an den Ständen auch ofenfrische Backwaren nach französischer Art. „Besonders die Quiche mögen die Kunden hier sehr gerne“, sagt Händlerin Ludmina Folâtre. Zum Mitnehmen komme bei den meisten Baguette in die Tüte, aber auch dunkles Brot mit Rosinen und Walnüssen. Einige der Händler sind bereits Stammgäste bei dem Viersener Fest, wie Beatrice Delorme. Mit einem Wurststand aus Burgund ist sie bereits zum siebten Mal in Süchteln, und auch wenn das Wetter nicht ganz mitgespielt habe dieses Mal: „Es lief gut“, sagt die Händlerin. So neigt sich am Sonntagabend in Süchteln ein gelungenes  französisches Wochenende dem Ende zu – mit Wein und Musik, dem Wetter zum Trotz.

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