Jetzt auch mit Smartphones So funktioniert die neue Online-Fundsachenversteigerung in Viersen
Viersen · Die Stadt Viersen setzt ab sofort aufs Internet, um nicht abgeholte Fundsachen online zu versteigern. Erstmals können auch Smartphones erworben werden. Wir erklären, was versteigert wird und wie es funktioniert.
Im Fundbüro in Dülken stapeln sich die Gegenstände, die vergessliche Zeitgenossen irgendwo haben liegen lassen. Ab sofort kann jeder im Internet auf die Fundsachen bieten, die nach einer Lagerfrist von einem halben Jahr nicht im Viersener Fundbüro abgeholt wurden.
Wo kann man mitsteigern?
Im Internet, auf der Seite www.sonderauktionen.net. Die Auktion endet am Sonntag, 10. Februar, um 18 Uhr.
Was wird versteigert?
In erster Linie zwei verschiedene Arten von Gegenständen: Fahrräder und Smartphones. Insgesamt hat das Fundbüro 114 Gegenstände eingestellt, darunter 58 Räder (Damen-, Herren- und Jugendräder) und 32 Smartphones (von Apple, Samsung, Huawei und HTC). Auch dabei: ein halbes Dutzend Uhren und Gold- und Silberschmuck. „Die Zeiten, in denen zum Beispiel Gebisse bei uns abgegeben wurden, sind vorbei“, erklärt Thomas Ricken vom Fachbereich Ordnung.
Wie kann man bieten?
Alle Fundstücke haben einen Startpreis, der bis zum Ende der Versteigerung sinkt. Entweder kauft man das Fundstück zu dem gerade aktuellen Preis und beendet die Auktion damit vorzeitig. Oder man gibt ein eigenes Gebot ab. Sollte der fallende Preis das Gebot erreichen, geht die Auktion damit regulär zu Ende und man erhält den Zuschlag. Gemein: Mit jeder Gebotsabgabe verringert sich die Auktionsdauer.
Ich habe den Zuschlag erhalten. Wie komme ich jetzt an mein Handy oder mein Fahrrad?
Das steht jeweils in der Beschreibung. Faustregel: Kleinere Gegenstände wie die Smartphones werden zugeschickt, die Versandkosten trägt der Empfänger. Größere Gegenstände wie zum Beispiel Fahrräder muss man sich vor Ort in Dülken abholen.
Warum hat die Stadt Viersen auf Online-Versteigerungen umgestellt?
„Um mehr Menschen zu erreichen“, erklärt Ricken. Der Besuch der regulären Versteigerungen sei in den vergangenen Jahren immer mehr zurückgegangen. „Es kommen immer dieselben Leute.“ Und: Berufstätige oder Schüler hatten gar nicht die Chance, an den Versteigerungen teilzunehmen. Nun können sich Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet an der Fundsachenversteigerung beteiligen und auf die gegenstände mitbieten.
Wie viel Geld verdient die Stadt mit der Versteigerung von Fundsachen?
„In den vergangenen Jahren war es pro Jahr ein Betrag zwischen 1000 und 2000 Euro“, berichtet Thomas Ricken. Das Geld kommt dem städtischen Haushalt zugute. Ob durch die Umstellung auf Online-Auktionen mehr Geld hereinkommt, muss sich nun zeigen. Andere Kommunen, die schon vor Jahren umgestellt haben, berichteten von gestiegenen Einnahmen.
Warum werden jetzt erstmals auch Smartphones versteigert?
Die Stadt hat bisher darauf verzichtet, weil auf den Smartphones persönliche Daten gespeichert sind. Sie hat jetzt einen Dienstleister gefunden, der die Daten zuverlässig löscht.
Kann die Stadt online zeigen, welche Fundsachen abgegeben wurden?
Nein. Es ist aber in der Überlegung, das künftig anzubieten.