Viersen Stadt Viersen soll Konzept für Paperboard-Gelände erstellen

Viersen · Das Gelände der insolventen Papierfabrik wird verkauft. Die Viersener CDU fordert die Stadt auf, aktiv zu werden

Im November suchte die Paperboard GmbH in Süchteln noch nach einem Investor, der die Papierfabrik vor dem Aus rettet. Jetzt stehen die Maschinen auf dem Betriebsgelände an der Grefrather Straße still. Fast alle Mitarbeiter sind entlassen, die 35.000 Quadratmeter große Fläche soll veräußert werden. "Die Stadt Viersen muss aktiv werden und Interesse bekunden", fordert CDU-Ratsherr Paul Mackes. Wenn sie ihr Vorkaufsrecht nutze, könne sie beeinflussen, dass die Fläche "dem Umfeld angemessen" umgestaltet werde.

"Das Gelände erfüllt zwischen den Stadtteilen Süchteln und Süchteln Vorst eine wichtige Bindungsfunktion", sagt Mackes. "Die derzeitige Nutzung als Gewerbe- und Industriestandort entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen." Die CDU-Ratsfraktion beantragt deshalb, dass die Stadt Viersen ein Entwicklungskonzept für das Gelände erstellt. In den nächsten Sitzungen des Ausschusses für Stadtentwicklung und Planung (12. Juni, 18 Uhr, Sitzungssaal im Forum, Rathausmarkt 2) sowie des Ausschusses für Wirtschaftsförderung (27. Juni, 18 Uhr) soll der Antrag diskutiert werden.

"An den Standort müsste etwas Umweltverträglicheres als eine Papierfabrik mit Schwerlastverkehr und Geruchsbelastung", sagt Mackes. Alternativen könnten etwa Kleingewerbe, Gastronomie, Kulturstätten oder altersgerechtes Wohnen sein. "Es ist wichtig, dass wir jetzt etwas in die Wege leiten."

Die Stadt Viersen habe noch keine konkrete Planung dazu, ob sie ihr Vorkaufsrecht nutze, teilt indes Stadtsprecher Frank Schliffke mit. Das Thema Paperboard GmbH werde jetzt zunächst in den Ausschüssen diskutiert.

Die Viersen Paperboard GmbH produzierte zuletzt am Standort in Süchteln insgesamt mehr als 60.000 Tonnen Graupapier - Hülsenkartons, Vollkartons und Kantenschutzelemente - jährlich für Kunden in der Kartonagenindustrie. Das Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern war im Oktober 2016 in Insolvenz geraten, weil rund 36.000 Tonnen der Jahresproduktion kurzfristig wegfielen.

(RP)
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