Geistliche Woche Ein Fest für Süchtelns Schutzpatronin

Süchteln · Zum Auftakt der St.-Irmgardis-Oktav waren am Wochenende viele Besucher im Ortszentrum unterwegs. Gefeiert wurde mit Kunst und Musik, über den Markt schlenderte sogar eine Irmgardis

 An 20 Ständen konnten die Festbesucher in der Fußgängerzone vorbei bummeln. Auf dem Lindenplatz erwartete sie ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.

An 20 Ständen konnten die Festbesucher in der Fußgängerzone vorbei bummeln. Auf dem Lindenplatz erwartete sie ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Der Viersener Stadtteil Süchteln rückte mit dem Irmgardisfest in den Mittelpunkt. Viele Besucher waren am Wochenende unterwegs in der Fußgängerzone und auf dem Lindenplatz, wo das Bühnenprogramm bis in den späten Abend für Unterhaltung und tolle Stimmung sorgte. „Wir haben 20 Stände mit einem abwechslungsreichen Angebot“, sagte Holger Keller vom Citymanagement Viersen, „Mehr gibt die Fußgängerzone in diesem Bereich nicht mehr her, weil wir die Feuerwehrbewegungszone einhalten müssen.“

Der Süchtelner Heimat- und Verschönerungsverein war mit „Wir sind das sagenhafte Süchteln“ auf Tour. Regina Hanisch spielte dabei die heilige Irmgardis und Christian Kretz ihren begleitenden Mönch. „Ich verkörpere dabei die Schutzpatronin der Stadt Süchteln. Sie wurde 1025 geboren und verstarb 1085. 60 Jahre war damals ein beträchtliches Alter“, meinte Hanisch. 

Auch auf die Patronin fixiert war der Förderverein des evangelischen Altenzentrums Haus im Johannistal mit dem Verkauf von Glückwunschkarten – mit abgebildeter Irmgardis-Kapelle und heiliger Irmgardis. Die Lebenshilfe Viersen bot Leinentaschen mit einem alten Druck der Irmgardis an und ein lesenswertes Heft für die Jüngsten: die Legende der heiligen Irmgardis für Kinder. Erstmals war die Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika mit einem Stand vertreten. „Wir sind sonst immer beim Weihnachtsmarkt im Weberhaus dabei. Wir wollen hier nicht unbedingt verkaufen, sondern wollen über unsere Arbeit in Togo und Benin informieren“, sagte Viersens Ex-Bürgermeisterin Marina Hammes, Vorsitzende dieser Hilfsorganisation, die dort 520 Patenkinder betreut, Kindergärten und Schulen baut sowie Krankenstationen errichtet. „Mit unserer Arbeit verhindern wir die Flucht der Menschen, sie sollen im eigenen Land leben können.“

Ein älterer Mann meinte zu seiner Frau, als er „Utes Traumfabrik sah“: „Hier gibt es Putzlappen – für dich.“ Da hieß es dann aufgestickt: „Eigentlich wollte ich putzen…doch auf dem Wege ins Zimmer wurde ich geblitzt. Jetzt ist der Lappen weg.“ Franziska Dämbkes näht und bestickt die Sachen und ihre Mutter Ute macht Tücher, Socken, Mützen, Stirnbänder und Armstulpen. „Wir haben bestimmt 500 Teile, die wir hier anbieten, von der Minisocke bis zum großen Dreieickstuch“, sagte die Willicherin Ute Dämbkes. Erstmals war auch der Weseler Gerd Neumann mit einem Stand Lederwaren da: „Wir erfuhren über Google von diesem Markt.“ Er hatte Gürtel dabei, und zwar „hochwertige Büffelledergürtel – aus einem Stück hergestellt.“

Zehn Künstler aus Dülken, Süchteln und Viersen stellten im Weberhaus ihre Malereien in Aquarell, Acryl und Pastell aus. Als Oberthema nahmen sie die Süchtelner Betonfiguren, bekannt als „Soetelsche Lüh“. Sie hatten sie auf Reisen geschickt mal nach Rom, Paris, ans Meer, zum Ballonfahren oder zur evangelischen Kirche in Süchteln. Besonders ragten diese bodenständigen Menschen vor „David“ von Michelangelo in Florenz heraus: „Da hat was“, meinte ihre Künstlerin Karin Otto.

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