Niederkrüchten Sportler in die Illegalität gedrängt

Niederkrüchten · Ins Klischee des ungehobelten, egozentrischen, aggressiven und belehrungsresistenten Waldfrevlers wollen die drei jungen Mountainbiker nicht so recht hineinpassen. Das Trio war am vergangenen Sonntag auf einem illegalen Trail im Elmpter Wald unterwegs.

Im Spontaninterview mit der RP entpuppen sich die drei — nennen wir sie mal Arne, Christian und Thomas — als freundliche, aufgeschlossene und eloquente junge Männer von Anfang, Mitte zwanzig. Den Trail haben sie schon öfter benutzt. Ein Tipp aus der offenbar gut vernetzten Szene brachte sie in den Elmpter Wald. Angelegt haben sie den Trail nicht. "Wir hätten das schonender gemacht", sagt Arne und zeigt auf ein großes Loch im Boden, dessen Aushub für einen Sprunghügel gleich daneben verwendet wurde.

Die drei frönen einer Variante des Mountainbikings, dem Downhill. Um diesen Sport legal zu betreiben, muss man schon ins Sauerland fah-ren, sagt Christian. Die drei kommen nicht aus der Gemeinde Niederkrüchten. Sie sind in einem Verein im deutsch-niederländischen Grenzraum organisiert, der sich schon länger darum bemüht, ein geeignetes Waldstück zu finden, um dort legal Trails anlegen zu können. Bisher vergeblich.

So sehen sich die Downhill-Fahrer in die Illegalität gedrängt. Arne, Christian und Thomas treibt nicht der Reiz des Verbotenen, sondern die sportliche Herausforderung. "Wir wären lieber legal unterwegs, statt überall verjagt zu werden", meint Arne. Die Schäden, die sie mit ihren Rädern an der Natur anrichten, halten sie für minimal. Ehrlich betroffen wirken sie beim Hinweis, dass sie mit ihrem Sport ein Bodendenkmal beschädigen. "Das wussten wir nicht", versichert Christian.

(jo-s)
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