Fußball Zwei turbulente Minuten – 1:1

Auf schwer bespielbarem Geläuf boten sowohl der 1. FC Viersen als auch der SV Sonsbeck keine fußballerischen Leckerbissen. Stattdessen zeigten sich beide Teams von ihrer robusten Seite.

Frank Mitschkowski hatte es unter der Woche bereits angedeutet. Die Partie gegen den SV Sonsbeck wird vor allem über die Physis entschieden. Und der Coach des 1. FC Viersen sollte Recht behalten. Von einem unsauberen Spiel konnte und sollte man nicht reden. Aber was vor allem die Gäste in punkto körperlicher Robustheit an den Tag legten, war schon auffallend, bisweilen sogar etwas zu nickelig. Aber der 1. FC hielt in allen Belangen dagegen. Und so trennte man sich am Ende dann auch leistungsgerecht 1:1 – Unentschieden. "Ein Punkt, mit dem man sehr gut leben kann", fasste Viersens Übungsleiter seinen Blick der Dinge zusammen. Und, ein Punkt, mit dem man auch sehr gut leben muss. Denn die Gäste aus Sonsbeck wollten ihren Gastgeber immer wieder zu Fehlern locken, um dann blitzschnell zu kontern. Ausdruck des Viersener Respekts vor dem Aufsteiger: Bereits nach 30 Minuten zeigte Stürmer Lawrence Aidoo, dass seine Mitspieler weiter vorne den Gegner attackieren sollten.

Sonsbeck schaltete schnell um

Unter der Leitung des ehemaligen Vierseners Horst Riege versuchten die Gäste von Beginn an, auf Konter zu spielen. Meist waren sie im Mittelfeld auch etwas präsenter als der 1. FC. Mann schaltete einfach schneller um, spielte den Ball besser in die Tiefe. "Natürlich weil für sie auch die Räume vorhanden waren", entgegnete Mitschkowski. Die größte Möglichkeit vor der Pause hatte aber der 1. FC. Einen Eckball von Kapitän Ümit Kocaman verlängerte Mounir Ben Moussa mit dem Kopf Richtung Tor. Allerdings wurde der Ball auf der Torlinie geklärt. Statt einer 1:0-Führung ging man nun mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

Im zweiten Abschnitt besannen sich die Rot-Weißen dann auf ihre Möglichkeiten und erspielten sich auch einige Chancen. Nach Vorlage von Maurice Passage scheiterte Simones Ribeiro am Gästekeeper. Und dann kam die 65. Minute. Der 1. FC erhielt einen umstrittenen Foulelfmeter. Lawrence Aidoo trat an, schoss und scheiterte. Im direkten Gegenzug trafen dann aber die Gäste zur umjubelten Führung. Schock für den 1. FC. War das Spiel damit gelaufen? Mitnichten. Sofort besannen sich die Männer in den strahlend weißen Trikots, griffen unermüdlich an und schlugen zurück.

Nur zwei Minuten nach der Führung vollendete Tobias Hurtmann zum 1:1-Ausgleich. Viersen lag sich in den Armen . "Meine Mannschaft hat eine unglaubliche Moral bewiesen", lobte der Übungsleiter seine Spieler. Zurecht, denn viele Zuschauer dachten, dass das Spiel nach dem 0:1-Rückstand gelaufen schien. Doch sie irrten sich. Und der 1. FC Viersen blieb damit auch im dritten Spiel nach der Winterpause ungeschlagen. Wer hätte das vor Wochen gedacht.

(RP)
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