Handball "Wir nehmen den Abstieg hin"

Handball · Interview Rene Baude, Trainer der Damen des TV Lobberich

 Rene Baude wird mit den TVL-Damen definitiv in der Oberliga antreten – selbst wenn es noch ein Hintertürchen geben sollte.

Rene Baude wird mit den TVL-Damen definitiv in der Oberliga antreten – selbst wenn es noch ein Hintertürchen geben sollte.

Foto: Rütten

Die Handballerinnen des TV Lobberich werden in der kommenden Saison auf jeden Fall in der Oberliga spielen. Das Schlusslicht der Dritten Liga möchte eine eventuelle Möglichkeit, weiterhin in der Dritten Liga zu spielen, selbst dann nicht ergreifen, wenn der Deutsche Handballbund dies möglich machen würde. Wiltrud Wolters sprach mit Trainer René Baude vor dem Spiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath (So., 17 Uhr, Werner-Jaeger-Halle).

Seit Monaten planen Sie für die Oberliga. Nun ergibt sich vielleicht die Chance, doch in der Dritten Liga zu bleiben. Warum ergreifen Sie diese Möglichkeit nicht?

Baude Wir nehmen den sportlichen Abstieg hin und wollen den sportlichen Weg in der Oberliga gehen. Wir wollen uns im nächsten Jahr neu und breiter aufstellen. Das Ziel jeder Spielerin, die Dritte Liga gespielt hat, muss es aber sein, wieder dorthin zu kommen. Vielleicht ist es auch nicht schlimm, nicht mit Biegen und Brechen in dieser Liga zu bleiben, so lange das System nicht richtig durchdacht ist. Nach Trier meldet nun aktuell auch Verl seine Mannschaft trotz Klassenerhalt nicht. Es wird keine Absteiger aus der Zweiten Liga geben und anscheinend auch keine Aufsteiger aus der Oberliga. Ich bin gespannt, wie die Dritte Liga in der kommenden Saison aussehen wird.

Bedeutet das auch, dass der Vertrag mit ihrer derzeit erfolgreichsten Rückraumschützin Alexandra Urban nicht verlängert wird?

Baude Ja. In der Oberliga können wir diese breite wirtschaftliche Anforderung nicht stemmen. Sie wäre gerne geblieben.

Was heißt, "neu und breiter aufstellen" konkret?

Baude Wir haben am Dienstag und Mittwoch mit knapp 40 Frauen und Jugendlichen trainiert. Es muss unser Ziel sein, in der Oberliga um die Spitze zu spielen, die zweite Mannschaft nach vorne zu bringen und unsere Nachwuchskräfte nahtlos einzubauen. Zur kommenden Saison rücken Ronja Weisz, Corinna Hüller und Fabienne Brüggemann aus der Jugend ins Team. Außerdem bekommt Laureen Engelhardt mit Wuppertal ein Doppelspielrecht. Dazu suchen wir noch einen Torfrau und eine Rückraumspielerin.

In Verl hat Ihr Team den zweiten Sieg eingefahren. Können Sie gegen Gräfrath nun vielleicht noch einmal nachlegen?

Baude In Verl hat man gemerkt, dass die persönlichen Planungen abgeschlossen waren. Die Spielerinnen haben befreit aufgespielt. Ich würde mir wünschen, dass Lena Beckers gegen Gräfrath, ihren neuen Verein, ein gutes Spiel macht. Alexandra Urban hat Angebote aus dem Ausland vorliegen. Sie kann mit einer guten Leistung auch die Vereine in der Region auf sich aufmerksam machen, dann bräuchte sie nicht umziehen. Auch für Bernadett Steller, die nach Beyeröhde geht, ist es wichtig, sich zu zeigen. Gräfrath ist aber eine Mannschaft, die nicht mit uns auf Augenhöhe steht. Sie haben letztes Jahr um die Meisterschaft gespielt und laufen ein wenig hinter den Erwartungen hinterher.

(RP)
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