Fußball "Wir haben uns in allen Bereichen verbessert"

Viersen · Der Trainer des 1. FC Viersen spricht über die Entwicklung der Mannschaft, die Systemumstellung und das Spiel in Odenkirchen.

 Durchschlagskraft: Viersens Stürmer Jan Ballis (links) setzt sich im Zweikampf durch. Das Toreschießen fällt der Offensive des 1. FC aber noch schwer. Kein Landesligist in der oberen Tabellenhälfte hat weniger Tore erzielt.

Durchschlagskraft: Viersens Stürmer Jan Ballis (links) setzt sich im Zweikampf durch. Das Toreschießen fällt der Offensive des 1. FC aber noch schwer. Kein Landesligist in der oberen Tabellenhälfte hat weniger Tore erzielt.

Foto: Franz Heinrich Busch jun.

Der 1. FC Viersen hat mit drei Auswärtssiegen in Folge scheinbar zur rechten Zeit den Hebel in die richtige Richtung umlegen können. Platz sechs ist wieder in Reichweite. Greift der 1. FC jetzt wieder an?

Kehrberg Wir sind froh, dass wir eine kleine Serie starten konnten. In den letzten drei Spielen bis zur Winterpause sollen noch ein paar Punkte dazu kommen. Aber es geht sehr eng zu. Zum Relegationsplatz elf sind es sechs Punkte, zu Platz vier nur fünf. Wir wollen erst mal den Abstand nach unten vergrößern, wenn wir dann auf Platz sechs überwintern könnten, wären wir sehr zufrieden.

Hat der Arbeitssieg beim VfL Tönisberg den Knoten platzenlassen?

Kehrberg Der Sieg in Tönisberg war der vierte Sieg in fünf Spielen. Die Mannschaft hat sich in allen Bereichen verbessert. Beim Sieg in Lürrip stimmte die Einstellung, beim 1. FC Mönchengladbach haben wir taktisch und auch spielerisch überzeugt. In Nettetal eher läuferisch und kämpferisch und in Tönisberg waren wir sehr kompakt und diszipliniert. Das heißt, egal was in Odenkirchen gefordert ist, die Mannschaft hat es drauf, sie muss es nur abrufen.

Ihre Mannschaft hat das Spielsystem geändert. Statt 4-2-3-1 spielt man nun 4-4-2. Warum?

Kehrberg Während der ein oder andere in der Gerüchteküche nach der Haltbarkeit des Trainerteams stöberte, haben wir versucht, Fehler und Schwächen zu analysieren und das Spielsystem den vorhandenen Spielern anzupassen. Das von meinem Co-Trainer Wolla Brück favorisierte 4-4-2 erschien uns passend. Wir haben daran gearbeitet, bis jetzt mit Erfolg. Wir schaffen es, den Gegner vom Tor fernzuhalten, unsere Stürmer haben in jedem Spiel einige Hochkaräter. Vorerst bleiben wir dabei.

Von allen Mannschaften auf einem einstelligen Tabellenplatz hat der 1. FC die wenigsten Tore erzielt.

Kehrberg Wir haben die Hochkaräter, machen sie aber nicht rein. Unser treffsicherster Stürmer Jan Ballis war erst verletzt, konnte berufsbedingt nicht regelmäßig trainieren und war dann längere Zeit krank. Hakan Sayici, Kevin Eichberg und Melih Karakas machen das vorne gut, sind aber eher Mittelfeldspieler. Den Stürmer, den wir vor der Saison zusätzlich gesucht haben, haben wir nicht gefunden. Vielleicht fällt uns ja in der Winterpause noch einer in den Schoß. Ansonsten heißt es Torabschluss trainieren und Daumen drücken.

Mit Odenkirchen, dem vierten Auswärtsspiel in Serie, wartet ein Schwergewicht auf den 1. FC. Danach geht es noch gegen Wachtendonk-Wankum und Fichte Lintfort. Sind sechs Punkte aus den kommenden drei Spielen eine realistische Ausbeute?

Kehrberg Mit sechs Punkten wären wir bei 24. Das wäre nach dem holprigen Start sehr zufriedenstellend. Kleve und Fischeln setzen sich ab, einer von beiden wird das Rennen machen. Vielleicht kann der 1. FC Mönchengladbach die beiden noch etwas ärgern. Wir wollen uns an Mannschaften wie Straelen oder Odenkirchen orientieren. Wenn wir dran bleiben wollen, dürfen wir Sonntag in Odenkirchen nicht verlieren, wollen wir sie einholen, müssen wir gewinnen. Ich denke, die Chancen stehen 50:50. An Wachtendonk und Lintfort denken wir später.

Ist der 1. FC Viersen aktuell im Soll und wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial?

Kehrberg Dass wir nach dem zwölften Spieltag auf den Abstand zu den gefährdeten Plätzen schauen müssen, davon sind wir nicht ausgegangen, also sind wir nicht im Soll. Zurzeit macht die Mannschaft einen stabilen Eindruck. Wenn sie den Abstand nach unten bis zur Winterpause entsprechend vergrößert, sind wir im Soll. Was eine gute Saison jedoch ausmacht, ist die Konstanz auf einem gewissen Niveau. Daran arbeiten wir. Erst mal muss es unser Ziel sein, bis zur Winterpause kein Spiel mehr zu verlieren.

STEPHAN MANGELS FÜHRTE DAS INTERVIEW

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