Billard Weniger Teams bei der Billard-WM

Viersen · Bei der Weltmeisterschaft für Dreiband-Nationalteams in Viersen werden Ende Februar erstmals nur 16 anstatt 24 Mannschaften an den Start gehen. Deutschland schickt wieder Martin Horn und Ronny Lindemann ins Rennen.

 Martin Horn (l.) und Ronny Lindemann bildeten im vergangenen Jahr bei der Billard-WM in Viersen das deutsche A-Team. Die beiden werden auch wieder Ende Februar in der Festhalle zusammen antreten.

Martin Horn (l.) und Ronny Lindemann bildeten im vergangenen Jahr bei der Billard-WM in Viersen das deutsche A-Team. Die beiden werden auch wieder Ende Februar in der Festhalle zusammen antreten.

Foto: Jörg Knappe (Archiv)

Was der Billard-Weltverband (UMB) schon im vergangenen bei der Billard-WM für Dreiband-Nationalmannschaften in der Viersener Festhalle hatte durchblicken lassen, ist inzwischen in die Tat umgesetzt worden. Wenn sich die weltweit besten Dreiband-Cracks vom 22. bis 25. Februar zum 29. Mal in der Festhalle treffen, dann sind nur noch 16 Mannschaften am Start. In den vergangenen Jahren waren es immer 24 gewesen.

"Es gibt rund 20 Nationen, die eine Mannschaft auf WM-Niveau entsenden können. Durch das reduzierte Teilnehmerfeld soll die sportliche Qualität verbessert werden", sagt Kurt Dahlhaus in seiner Funktion als Sportwart der Deutschen Billard-Union (DBU). Diese Entwicklung vorangetrieben hat der UMB-Präsident Farouk El-Barki. Schon bei der WM 2017 in Viersen erklärte der Ägypter: "Das wird die Qualität weiter erhöhen, aber wir werden auch eine restriktivere Einladungspolitik machen müssen." Allerdings hat die Reduzierung der Teilnehmer nicht nur für Nationen wie etwa Luxemburg zur Folge, dass sie es künftig sehr schwer haben dürften, ein WM-Ticket zu lösen, auch Top-Teams wie Belgien und Ausrichter Deutschland können künftig keine zweiten Mannschaften mehr ins Rennen schicken. Was im Grunde genommen dazu gedacht war, das Feld aufzufüllen, wenn nicht genug Teams aus anderen Nationen die sportliche Güteklasse für Viersen hatten oder ein Team kurzfristig absagte, hatte auch den Charme, Nachwuchsspielern die Chance geben zu können, WM-Luft zu schnuppern und sich mit den besten der Welt zu messen. Im deutschen B-Team spielte in den beiden vergangenen Jahren zum Beispiel der 26 Jahre alte Dinslakener Dustin Jäschke und betonte hinterher jedes Mal, wie viel ihm diese Einsätze gebracht hätten. 2018 muss er sich allerdings wieder mit der Zuschauerrolle begnügen, denn trotz der positiven Entwicklung in den vergangenen Jahren reicht es für ihn noch nicht, um die Platzhirsche zu verdrängen. So nominierte die DBU kürzlich für die nächste WM den Essener Martin Horn, seit vielen Jahren Deutschlands Nummer eins in Sachen Dreibandbillard, und den Wittener Ronny Lindemann für die deutsche Mannschaft. Dustin Jäschke ist als Ersatzmann dabei. Horn und Lindemann bildeten im vergangenen Jahr das deutsche A-Team, scheiterten aber im Viertelfinale in einer spannenden Partie am späteren Vize-Weltmeister Belgien.

Damals wurde erstmals rein nach dem sogenannten Scotch-Double-System gespielt. Es gab also keine Duelle Mann gegen Mann, sondern in jedem Team wurde abwechselnd gestoßen, bis es zu einem Fehler kam und die gegnerische Mannschaft an der Reihe war. Obwohl das weder bei den meisten Aktiven noch vielen Zuschauern gut ankam, wird mindestens noch in diesem Jahr an diesem Modus festgehalten. "Das war von vornherein auf mindestens zwei Jahre angelegt. Vielleicht setzt sich der Weltverband in Viersen zusammen und spricht über Änderungen", sagt Kurt Dahlhaus. Das wäre bestimmt auch im Sinne des neuen DBU-Präsidenten Helmut Biermann aus Herne, der im vergangenen Jahr in der Folge einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Michael John ablöste. Im Gegensatz zu John kommt der 62-jährige Biermann aus dem Billardsport, weswegen es keine Überraschung wäre, wenn er sich mehr darum bemühen würde, den Spagat zwischen Fortschritt und Tradition für Spieler und Fans moderater zu gestalten.

(RP)
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