Fußball Vom Fast-Profi zum Glücksgriff für Amern

Fussball · Daniel Kawohl spielte bei Bayer Leverkusen mit Talenten zusammen, die heute in der Bundesliga kicken. Über Umwege landete er in Amern.

 Zuletzt erzielte Daniel Kawohl wichtige Tore für den SV Schlebusch – nur geht er für die VSF Amern auf Torejagd.

Zuletzt erzielte Daniel Kawohl wichtige Tore für den SV Schlebusch – nur geht er für die VSF Amern auf Torejagd.

Foto: Miserius

Rainer Bruse schwärmt förmlich von seinem neuen Stürmer. "Daniel ist für uns ein absoluter Glücksgriff. Er ist ein unheimlich kompletter Stürmer, vom Charakter her unglaublich gut", sagt der Trainer der VSF Amern. Und mit dem Begriff Glücksgriff hat er recht. Denn es war reiner Zufall, dass Daniel Kawohl in dem kleinen Schwalmtaler Ort landete. "Meine Freundin wohnt in Niederkrüchten, ich wohnte im Leverkusener Stadtteil Schlebusch und spielte dort auch Fußball", erzählt Kawohl.

Die ständige Fahrerei war er nach einiger Zeit satt. Deswegen entschloss er sich, zu seiner Freundin zu ziehen. Doch was war mit seiner fußballerischen Zukunft? "Ich habe mich in der Umgebung sofort erkundigt, habe zu Beginn ein Auge auf Nievenheim und Baumberg geworfen, doch die Entfernung zu diesen beiden Vereinen war auch zu weit", sagt er. Der entscheidende Hinweis auf die VSF Amern kam dann von seiner Freundin. Kawohl nahm Kontakt zu Rainer Bruse auf, danach ging alles ganz schnell. "Ich wurde direkt zum Probetraining eingeladen, und es hat alles sofort gepasst", erinnert sich der 23-Jährige.

Sein neuer Trainer erkannte schon nach den ersten zwei, drei Pässen, wie viel Qualität in Kawohl steckt. Mit dieser Qualität hätte er es auch in höhere Ligen schaffen können. In der B-Jugend spielte er noch beim KFC Uerdingen, wechselte dann zum Wuppertaler SV, ehe ihn Thomas Hörster für die U19-Bundesligamannschaft von Bayer 04 Leverkusen verpflichtete. Er spielte unter anderem zusammen mit aktuellen Bundesliga-Spielern wie Jens Hegeler, Marcel Risse oder Torwart Fabian Giefer, schaffte aber nie den großen Durchbruch in der starken Mannschaft.

Dies lag unter anderem daran, dass zwischen dem Zeitpunkt des Wechsels und dem Start der neuen Saison ein neuer Trainer das Kommando in Bayers U19 übernahm — es war Sascha Lewandowski, aktueller Bundesliga-Trainer der Werkself. "Und ich weiß nicht, ob Sascha mich verpflichtet hätte", gesteht Kawohl ein, fügt noch hinzu: "Meine Kameraden hatten auch noch den Vorteil, dass sie die komplette Bayer-Jugend durchgemacht haben."

Doch nun ist der beidfüßige Stürmer, der in seiner Jugendzeit noch in der Innenverteidigung kickte, in Amern angekommen. "Ich fühle mich hier total wohl, wurde unglaublich gut aufgenommen", sagt Kawohl, der in 128 Spielen für den SV Schlebusch 54 Tore erzielte. Und dies möchte er auch in Amern tun. "Klar möchte ich ein paar Tore machen. Aber das wichtigste ist, dass wir uns im Vergleich zur Vorsaison verbessern", sagt er. "Und wenn ich auf die ersten drei Spiele hier zurückschaue, erkennt man sehr viel Potenzial in der Mannschaft. Wenn wir zusammenbleiben, geht hier noch eine Menge."

Von der Denkweise her ist Daniel Kawohl schon ein echter Amerner.

(vdb)
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