Fußball Viersens Kaderplanungen gestört

Viersen · Vor dem Spiel beim VfB Uerdingen wurde bekannt, dass Nico Königs den Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen verlässt. Dabei wollte er eigentlich bleiben.

Am Sonntag treten die Landesliga-Fußballer des 1. FC Viersen beim VfB Uerdingen an. Auf den ersten Blick scheint das eine klare Sache zu sein - die Viersener sind aufgrund ihrer 40 Punkte favorisiert, Uerdingen steht mit 26 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Aber so einfach ist das Gewinnen in Uerdingen nicht. Die Uerdinger haben keines ihrer letzten sechs Heimspiele verloren, es gab fünf Unentschieden, unter anderem gegen die VSF Amern und den Tabellenführer 1. FC Kleve sowie einen Sieg gegen Wesel-Lackhausen. Erschwerend kommt für die Viersener hinzu, dass sie sich mit unerfreulichen Entwicklungen in ihren Personalplanungen konfrontiert sehen.

Denn nachdem am vergangenen Wochenende bekannt wurde, dass in Gestalt von André Kobe ein Spieler nach Nettetal wechselt, der nach Ansicht der Viersener bei ihnen schon die Zusage gegeben hatte, passiert das Gleiche jetzt im Fall von Nico Königs erneut. Er geht zurück zu seinem Heimatverein 1. FC Mönchengladbach, von wo er erst in der Winterpause gekommen war. "Bei André steht Aussage gegen Aussage. Er behauptet, er hätte uns nicht fest zugesagt. Nico hat uns gebeten, ihn aus seinem Wort zu entlassen, weil die Gladbacher ihn unbedingt zurückwollen", erklärt Viersens Trainer Willi Kehrberg. Damit erhalten die Kaderplanungen einen neuerlichen Rückschlag, insbesondere in der Defensive sieht Kehrberg noch den größten Nachholbedarf. Schließlich gehen in Philipp Wiegers (Fischeln), Dominik Kleinen (Amern) und Oguzhan Bonsen (Nettetal) gleich drei Spieler der aktuellen Viererkette. Zumindest eine Lücke konnten die Viersener unter der Woche durch den jungen Innenverteidiger Volkan Akyil aus der A-Jugend des KFC Uerdingen schließen. "Jetzt suchen wir noch einen gestandenen Nebenmann", sagt Kehrberg.

Zunächst ist aber volle Konzentration auf die Partie gegen den VfB angesagt, denn dessen Heimserie ist kein Zufall. Uerdingen trägt seine Spiele oft auf der von vielen Fußballern ungeliebten Asche aus. Außerdem versteht es die Mannschaft, den Gegnern ihr Kampfspiel aufzudrücken, kompakt zu verteidigen und mit langen Bälle nach vorne auf die eine oder andere Konterchance zu lauern. "Wir müssen das Spiel und die Bedingungen annehmen. Das wird eine Mentalitätsfrage", sagt Viersens Trainer Willi Kehrberg. Der Druck liegt eindeutig bei den abstiegsbedrohten Gastgebern. "Trotzdem wollen wir punkten. Wir wollen aktiv sein und unser Spiel durchdrücken", sagt Kehrberg.

Obwohl der Coach weiß, dass seinem Team ein Spiel auf Asche blüht, wurde in dieser Woche nicht auf der Asche am Hohen Busch trainiert. "Ich würde das machen, aber der Platz ist belegt", sagt Kehrberg. Ihm fehlen nach wie vor Holger Jansen, Yannick Meurer und der Langzeitverletzte Ken Meyer. Dafür kehrt Eike Broens in den Kader zurück.

(wiwo)
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