Fußball Viersener halten noch Ausschau nach Spielern

Viersen · Der Fußball-Landesligist aus der Kreisstadt läuft bei der Kaderplanung seinem eigenen Zeitplan hinterher. Damit das in Zukunft möglichst nicht mehr passiert, wird über Strukturänderungen nachgedacht.

Eigentlich müsste die Stimmung super sein am Hohen Busch. Schließlich hat der dort beheimatete 1. FC Viersen nach der Entscheidung des Sportausschusses Gewissheit, dass ihm in nicht allzu ferner Zukunft ein neuer Kunstrasenplatz hinter der Stadiontribüne zur Verfügung steht. Damit geht ein langgehegter Traum in Erfüllung. Doch sowohl die schwankenden Leistungen in der Fußball-Landesliga (vorigen Sonntag gab's eine 0:2-Niederlage bei Kellerkind VfB Uerdingen) als auch immer neue Rückschläge in der Kaderplanung für die kommende Saison drücken aufs Gemüt.

Dass sich sechs potenzielle Stammspieler in den zurückliegenden Wochen verabschiedet haben, ist generell keine schöne Sache für die sportliche Leitung um Ronny Mustac und Trainer Willi Kehrberg. Doch besonders ärgerlich wird die Angelegenheit, wenn zwei Akteure davon aus Sicht des Vereins schon zugesagt hatten, sich es dann aber anders überlegten. So geschehen im Fall von André Kobe (Union Nettetal) und Nico Königs (1. FC Mönchengladbach), wobei im Fall von Kobe Aussage gegen Aussage steht. Er behauptet, nie eine feste Zusage gegeben zu haben. Königs hat eine Anfrage seines Heimatvereins schwach gemacht. "Es ist natürlich sehr ärgerlich, wenn einen Spieler verlassen, die als Stammspieler eingeplant waren und die an der Hierarchie der Mannschaft mitarbeiten sollten", sagt Willi Kehrberg und weist auf ein weiteres Problem hin: "Auch der Zeitfaktor ist nicht zu vernachlässigen. Denn es wird immer schwerer zu reagieren."

Eigentlich wollten die Viersener ihren Kader im März beisammen haben, doch jetzt ist es schon Anfang Mai und es fehlen immer noch drei Akteure, um die Zielgröße von 18 Feldspielern und zwei Torhütern zu erreichen. "Es kann eigentlich nicht sein, dass der Kader immer noch nicht steht", sagt Kehrberg und verbindet seine Klage mit der Ankündigung, beim 1. FC Viersen neue Strukturen schaffen zu wollen. Langfristig, so der Trainer, müssten eigene Jugendspieler an die Seniorenteams herangeführt werden, um für mehr Bindung zu sorgen. "Wir müssen uns breiter aufstellen und brauchen mehr Substanz. Sich jedes halbe Jahr nach neuen Spielern umzuschauen, ist schwer. Deswegen müssen wir jetzt die Aufbruchstimmung rund um den neuen Kunstrasen nutzen", betont Kehrberg.

Die größte Baustelle haben die Viersener in der Abwehr, wo in Gestalt von Philipp Wiegers (VfR Fischeln) und Dominik Kleinen (VSF Amern) beide Stamm-Innenverteidiger gehen. Zwar konnte gerade erst der junge Volkan Akyil aus der Jugend des KFC Uerdingen verpflichtet werden, doch es fehlt noch ein erfahrener Partner für ihn. Denn die defensive Stabilität ist die Basis des Viersener Spiels. Deswegen genießt die Suche nach einem Innenverteidiger derzeit oberste Priorität, daran ändert auch die gestern verkündete Verpflichtung des linken Außenbahnspielers Fabian Zacherl von Concordia Viersen nichts. Doch trotz aller Schwierigkeiten bei der Kaderplanung bleibt Willi Kehrberg zuversichtlich: "Wir haben es noch immer geschafft, eine gute Mannschaft und ein gutes Gefüge hinzubekommen."

(RP)
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