Fußball Viersen verpasst die Überraschung knapp

Fußball · Vergangene Saison waren sie noch Liga-Konkurrenten. Jetzt trennen den 1. FC Viersen und TV Jahn Hiesfeld zwei Ligen. Doch von einem Klassenunterschied konnte im Niederrheinpokal-Spiel nicht die Rede sein. Im Gegenteil. Das auf fünf Positionen veränderte Kehrberg-Team war ebenbürtig und verlor knapp 2:3.

Kehrberg wurde im Vorfeld der Partie nie müde zu erwähnen, dass seine Mannschaft als Außenseiter in die Begegnung geht und er anderen Spielern eine Chance geben wolle, die nah an der Mannschaft seien. Der Trainer hielt Wort, stellte auf fünf Positionen um und so hatten viele Zuschauer keine hohen Erwartungen an die Begegnung.

Sie sollten eines Besseren belehrt werden. Aus einer starken Defensive heraus gestaltete Viersen die Partie offen, erarbeitete sich zahlreiche Chancen. So dauerte es nur zwölf Minuten, als der Ball das erste Mal den Weg ins Netz fand. Nach einer schönen Kombination über den erst 18-jährigen Serkan Pacali vollendete Jan Ballis. Von Hiesfeld kam weiter wenig bis gar nichts. Die Zuschauer waren sich einig: "Es macht Spaß, zuzusehen."

Selbst nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Ballis änderte sich das Bild nicht. Die Hausherren hatten mehr vom Spiel. Umso überraschender fiel der Ausgleich. Nach einem Ballverlust von Maik Rütten landete ein Distanzschuss links unten im Viersener Tor. Ein Zufallsprodukt, das den Spielverlauf so nicht widerspiegelte. Mit 1:1 ging es in die Kabine.

"Haben Lehrgeld bezahlt"

Nach Wiederanpfiff war es erneut ein individueller Fehler, der zu einem Gegentor führte. "Das passiert", sagte Kehrberg, "wenn man auch nach vorne was riskiert." Das 1:3 zehn Minuten später war hingegen ordentlich herausgespielt. "Na klar, da haben wir Lehrgeld bezahlt", räumte der FC-Trainer ein. Es schien, als sei das Spiel nun gelaufen. Hiesfeld hatte Oberwasser, die entscheidenden Pässe der Viersener kamen nicht mehr durch. Doch dann war es erneut der eigentliche A-Junior Pacali, der mit einem Traumpass den 2:3-Anschlusstreffer von Francesco Sidero einleitete.

13 Minuten waren noch auf der Uhr, plötzlich glaubten wieder alle zumindest an die Verlängerung. Statt jedoch weiter überlegt das Spiel aufzuziehen, behalfen sich die Viersener immer wieder den langen Bällen. Und das ohne die nötige Portion Glück. Die Zuschauer hatten sich bereits mit der knappen Niederlage abgefunden, als Sidero im Strafraum zu Fall kam. Der fällige Pfiff blieb jedoch aus. "Der Schiedsrichter hatte beste Sicht", sagte Kehrberg sachlich. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass sein Kader in der Breite gut aufgestellt ist und er im Mittelfeld eine neue Alternative hat: Serkan Pacali.

(RP)
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