Fußball Viersen steht wieder mit leeren Händen da

Viersen · Der 1. FC Viersen steckt nach der 1:3-Heimniederlage gegen den VfL Benrath erst mal im Tabellenkeller fest. In Unterzahl hätten die Viersener dank ihres großen Einsatzes fast noch ein 0:2 ausgeglichen.

Im Heimspiel des Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen gegen den VfL Benrath läuft gerade die 90. Minute, die Gastgeber spielen nach einem Platzverweis gegen Daniel Friesen (60.) in Unterzahl und kurz zuvor hat Schiedsrichter Sven Terwolbeck zwei Minuten Nachspielzeit angezeigt. Aus einem Gewusel im Strafraum heraus legt Korbinian Beckers diagonal zu Nedim Akkus, der aus sieben Metern freie Schussbahn zum Benrather Tor hat. Er zieht zwar direkt ab, zielt aber zu zentral und gibt VfL-Keeper Pascal Pitzer so die Chance, den Ball mit einem tollen Reflex zur Ecke zu lenken. Während auf der einen Seite das durchaus verdiente 2:2 nicht fällt, schließt Gäste-Stürmer Alexander Willms wenig später einen Konter zum 3:1 (1:0)-Endstand ab.

"Bei dem, was wir die letzten 30 Minuten investiert haben, müssen wir einfach 2:2 spielen. Es ist so schade, dass sich die Mannschaft für diesen Aufwand nicht belohnt hat. Das wäre so wichtig gewesen", meinte FC-Trainer Willi Kehrberg. Wobei insbesondere die Moral der jungen Viersener Mannschaft hervorstach. Denn wie die FC-Spieler zuvor alles dafür getan hatten, einen wahrlich nicht übermächtigen Gegner aus Benrath auf die Siegerstraße zu bringen, hätte die meisten Mannschaften - gerade nach dem Verlauf der ersten vier Spieltage mit der Ausbeute von nur einem Punkt - völlig demoralisiert. Zunächst war da die zehnte Minute, als die Benrather nach einem Angriff über links eine Flanke in der Strafraum schlugen und zunächst alles so aussah, als hätte Innenverteidiger Mesut Yanik gegen Alexander Willms alles im Griff. Doch dann legte Willms den Ball acht Meter vor dem Tor kunstvoll über Yanik, drehte sich um den Viersener und schoss zur Überraschung aller FC-Spieler zum 1:0 ein. Tiefschlag Nummer zwei dann nur zwei Minuten nach der Pause: Viersens Rechtsaußen Lars Werth-Jelitto spielte einen Pass Richtung eigenes Tor in den Lauf von Mario Stoffels, dessen Steilpass fand in Willms erneut einen eiskalten Abnehmer und es stand 0:2. Der ganze Frust über diesen unglücklichen Spielverlauf kam dann zum Ausdruck, als sich der zuvor sehr agile Daniel Friesen nach einem intensiven Zweikampf zu einem Schlag an den Kopf von Linus Appiah hinreißen ließ und völlig zu Recht die Rote Karte sah.

Weil sich die Gäste in der Folge weit zurückzogen und Viersen noch mal zwei Gänge hochschaltete, dominierten die Gastgeber trotz Unterzahl das Spielgeschehen und erspielten sich auch noch einige exzellente Chancen. Doch egal, ob Korbinian Beckers mit einem Schuss aus 15 Metern, Holger Jansen per Kopf aus zwölf Metern oder Nedim Akkus, der zu lange zögerte - bis zum Kopfballtor von Dennis Homann zum 1:2 (83.) war das Gäste-Tor wie vernagelt. Dass dann Akkus am Schluss die Nerven versagten, war dann irgendwie typisch für den bisherigen Saisonverlauf. Trainer Willi Kehrberg: "Wie müssen jetzt aufpassen, dass wir uns von dem Gefühl, dass alles gegen uns läuft, nicht runterziehen lassen."

Viersen: Bergner - Zacherl, Yanik, Homann, Smikalla - Hetterle, Mansoori (51. Jansen) - Friesen, Beckers, Werth-Jelitto (51. Akkus) - Klouth (73.) Herrmann; Tore: 0:1 (10.) und 0:2 (47.) Willms, 1:2 (83.) Homann, 1:3 (90.+1) Willms; Rote Karte: Friesen (60.), Zuschauer: 101

(RP)
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