Fußball Viersen rettet sich

Er hat es aus eigener Kraft geschafft: Der 1. FC besiegte trotz einstündiger Unterzahl den SC Düsseldorf-West 2:0 und bleibt dank der besseren Tordifferenz in der Niederrheinliga. Die Tore erzielte wieder das Sturmduo.

Zwölf Minuten lang lief Florian Meier mit einem ganz schlechten Gefühl auf dem Platz herum. Nach einer Stunde hatte der Stürmer des 1. FC Viersen die Riesenchance zur Vorentscheidung vergeben, als er den Düsseldorfer Torwart schon umspielt, dann aber über das Tor geschossen hatte. "Ich dachte, hoffentlich geht das gut", so Meier später.

Doch in der 73. Minute schickte er mit einem perfekten Steilpass Jan Ballis auf die Reise, der zum erlösenden 2:0 einschob. Viersen hatte den SC Düsseldorf-West besiegt und damit den Klassenverbleib in der Niederrheinliga gesichert. Abstiegskonkurrent SpVgg Schonnebeck gewann zwar auch seine letzte Partie, blieb aber aufgrund der klar schlechteren Tordifferenz hinter dem 1. FC.

"Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, wie sie heute gekämpft hat", sagte Klaus Fleßers erleichtert. Viersens Trainer war mit dem unguten Gefühl des unnötigen 3:3 in Duisburg von letzter Woche und einigen personellen Fragezeichen in die Partie gegangen. Doch Torwart Thomas Gerdes und Verteidiger Oliver Kremer gaben letztlich grünes Licht für ihren Einsatz.

Und das Spiel begann vor 720 Zuschauern am Hohen Busch nach Maß für den Gastgeber. Florian Meier köpfte nach einer Flanke Patrick Goncalves' zum 1:0 ein (8.). Kurze Zeit später hätte Ballis die Nerven der Anhänger noch mehr beruhigen können. Doch anstatt abzuspielen, scheiterte er mit einem Flachschuss an Gäste-Keeper Fabian Müller.

"Dafür habe ich kein Verständnis. Bei einem 2:0 hätten wir sicherer spielen können und hätten nicht mehr so attackieren müssen", sagte Fleßers.

Denn seine Mannschaft machte sich auch durch Foulspiele das Leben schwer. So kassierte Dominik Backhaus die Gelb-Rote Karte (32.), wenig später musste Patrick Goncalves rotgefährdet ausgewechselt werden. "Mit neun Mann hätten wir nicht gewonnen. Das war eine schwierige Situation für mich", sagte Fleßers, der Stürmer Meier auf die "Sechser"-Position versetzte. "Ich habe schon früher im Mittelfeld gespielt. Ich hatte nur Angst, dass durch meine lange Verletzungspause die Kraft nicht reichen könnte", sagte Florian Meier.

Doch wie das gesamte Team eine Stunde in Unterzahl bewies der Blondschopf Moral und stemmte sich — im Wissen um Schonnebecks Führung beim SC Kapellen-Erft — gegen den Ausgleich.

Der 1. FC überstand einige brenzlige Szenen und setzte durch Meier und Ballis den entscheidenden Konter. Fleßers' kurzer Jubelsprint war eine willkommene Abwechslung, hatte er sonst doch die ganze Zeit ungeschützt im Regen gestanden. "Es wurde immer nasser, aber das war egal." Und Florian Meier konnte sich kurz vor Schluss erleichtert auswechseln lassen. "Wir waren in den letzten Wochen endlich die Einheit, die wir nicht die ganze Saison waren", so der Matchwinner.

(RP)
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