Fußball Viersen peilt nächste Überraschung an

Viersen · Nach dem unerwarteten Sieg in Velbert steht für den Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen und seinen neuen Trainer Steve Jäck heute in Vohwinkel die nächste schwere Prüfung an. Manfred "Hucky" Holter wird neuer Co-Trainer.

Turbulenter hätte die vergangene Woche für den Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen kaum verlaufen können. Als hätten die Trennung von Trainer Willi Kehrberg, eine Institution am Hohen Busch, und der Inthronisation des völlig unbekannten Steve Jäck nicht schon für genug Unruhe gesorgt, folgte am Freitag nach dem Abschlusstraining auch noch der unerwartete Rücktritt von Co-Trainer Heinz Vossen. Dass sich dann am Samstag vor der wichtigen Partie beim SC Velbert auch noch Torwart Lars Bergner beim Aufwärmen ein Sprunggelenk brach, passte ins Bild, hinderte die stark abstiegsbedrohte Mannschaft aber nicht daran, mit einem 3:2-Sieg eine dicke Überraschung zu schaffen. Eine noch größere Überraschung wäre heute Abend ein Sieg beim Tabellenzweiten FSV Vohwinkel.

"Die vergangenen Tage waren aufregend genug. Jetzt wollen wir gucken, dass wir wieder Ruhe reinbekommen", sagt Viersens Sportlicher Leiter Ronny Mustac. Eine Maßnahme, die dazu beiträgt, ist der erfolgreiche Suche nach einem neuen Co-Trainer für Steve Jäck. Den Posten wird bis zum Saisonende, so Mustac, der ehemalige Viersener Oberligaspieler Manfred "Hucky" Holter übernehmen, der mit dem Verein auch nach seiner aktiven Zeit immer eng verbunden war und ihn schon in der Vergangenheit auf unterschiedliche Weise unterstützt hat. Steve Jäck wird sich über die Hilfe freuen. Denn er gesteht, dass ihn am Freitag der überraschende Abschied Vossens, der zuvor sein Bleiben angekündigt hatte, doch sehr mitgenommen hat. "Da war ich schon kurzzeitig ratlos und auch überfordert. Denn ich wollte nie eine One-Man-Show", betont Jäck, der aber auch nicht zuletzt wegen eines offenen und positiven Gesprächs mit der Mannschaft ziemlich schnell wieder Mut fasste und in eine Jetzt-erst-recht-Stimmung kam. Vielleicht war es auch diese Stimmung, der einige überraschende Personalentscheidungen entsprangen, die letztlich gut funktionierten. So fanden sich zum Beispiel der bislang als Flügelstürmer eingesetzte Sean Herrmann und Dennis Richter in seinem ersten Startelfeinsatz nach langer Verletzungspause auf der Doppelsechs wieder. Doch auch wenn die Umstellungen im Team von Erfolg gekrönt waren, vergibt Jäck vor seiner zweiten Partie keine Freifahrtscheine. "Ich bin überzeugt, dass ich das System und die Spieler immer dem Gegner anpassen muss. Bei mir ist niemand gesetzt", sagt der neue Coach.

Nur gut, dass er schon so enge Kontakte geknüpft hat, dass er Informationen über Vohwinkel aus dem Spiel in Odenkirchen bekommen hat. Wobei Jäck ohnehin mehr den Fokus auf sein Team und die in Velbert beobachteten Versäumnisse legt. "Wie müssen nach hinten und vorne schneller umschalten", betont Jäck. Und sollte sein Team tatsächlich wieder in Führung gehen, steht für ihn fest: "Dann dürfen wir uns nicht zu weit zurückziehen und dem Gegner Meter schenken."

(RP)
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