Viersen · Krasser hätten die emotionalen Unterschiede kaum sein können als am Samstag nach dem Grenzland-Derby der Fußball-Landesliga am Hohen Busch. Auf der einen Seite die erleichterten Amerner, die mit 30 satten Punkten in die Winterpause gehen und sich damit nach zwei Zitterjahren schon zeitig fast aller Abstiegssorgen entledigt haben; auf der anderen Seite die Viersener, die das Lokalduell zum Endspiel hochstilisiert hatten und mit einem Sieg möglichst auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern wollten. Dass daraus ist nichts geworden ist, liegt in der Rückschau allerdings nicht an der Niederlage gegen die ohnehin schon weit enteilten Schwalmtaler. Vielmehr haben die Viersener es verpasst, in den Spielen gegen Jüchen und Nievenheim, beide bis dahin im Tabellenkeller noch in Reichweite, wichtige Punkte einzufahren. Als wären die knappen 0:1-Niederlagen nicht schon ärgerlich genug gewesen, haben sie offenbar dazu beigetragen, beiden Konkurrenten mächtig Rückenwind zu geben. Nievenheim geht mit neun Punkten Vorsprung auf Viersen in die Winterpause, Jüchen schlug am Wochenende sogar Tabellenführer Vohwinkel und hat nun sieben Zähler mehr. Es sieht so aus, als müsste sich die Mannschaft von Trainer Willi Kehrberg im neuen Jahr mit dem VfL Benrath und dem 1. FC Mönchengladbach einen nervenaufreibenden Kampf um Rang 14 liefern, den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz. Große Hoffnungen setzt Viersen auf Dennis Richter, der nach einer Knie-OP endlich ins Geschehen eingreifen soll.