Fußball Viersen feiert Derbysieg dank guter Moral

Viersen · Allerdings profitiert der Abstiegskandidat beim 4:2-Sieg auch davon, dass Süchtelns Torhüter einen schlechten Tag erwischt.

 Allen Grund zur Freude hatte der 1. FC Viersen beim Derbysieg.

Allen Grund zur Freude hatte der 1. FC Viersen beim Derbysieg.

Foto: Tom Ostermann

Sechs Tore, zehn Gelbe Karten, ein Platzverweis, drei Treffer ans Aluminium - die Zuschauer kamen beim Stadtderby zwischen dem 1. FC Viersen und ASV Spüchteln definitiv auf ihre Kosten und sahen einen nicht unverdienten Sieg der Gastgeber, die dank des Dreiers den Sturz auf einen Abstiegsplatz verhindert haben. Die beiden Kontrahenten boten den rund 200 Zuschauern am Hohen Busch ein munteres und spannendes Spiel, das die Viersener am Ende mit 4:2 (3:1) gewinnen konnten.

Dabei hatte die Partie so begonnen, wie es fast schon zu erwarten war. Der Abstiegskandidat begann verunsichert, Süchteln hingegen lief mit breiter Brust auf und kam mit der ersten großen Chance zur Führung: Martin Banasch setzte Nando di Buduo toll in Szene, der den Torwart umkurvte und ins leere Tor schoss. "Wir haben ein paar Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden. Danach haben wir aber die richtige Reaktion gezeigt", analysierte FC-Trainer Daniel Saleh, dessen Mannschaft nach dem Rückstand immer besser ins Spiel kam. Zwar hätte Kai Schürmann die Süchtelner Führung erst ausbauen müssen, als er den Ball aus fünf Metern deutlich über das Tor schoss. Danach waren es aber die Hausherren, die sich in einen wahren Rausch spielten. Erst setzte Lars Werth-Jelitto den Ball mit einem herrlichen Schuss aus 40 Metern an die Latte, wenig später machte er es besser und hämmerte ihn vom Rückraum aus in die Maschen. Es waren nur drei weitere Minuten vergangen, da setzte Petar Popovic zum Distanzschuss an - ASV-Keeper Philip Grefkes, der vorgestern keinen guten Tag erwischte, rutschte der Ball durch die Hände. Damit noch nicht genug: Sekunden vor dem Pausenpfiff schoss Werth-Jelitto einen Freistoß knallhart in die Süchtelner Mauer, wo der Ball abgefälscht wurde und zum 3:1 im Tor landete. "Wir haben heute das Spiel in den 20 Minuten vor der Halbzeit verloren, als wir komplett keine Ordnung mehr hatten", sagte ASV-Trainer Heinrich Losing.

Nach dem Seitenwechsel kam die Viersener Führung dann noch einmal in Gefahr, als Kai Schürmann per Abstauber den Anschlusstreffer erzielte. Doch der Ex-Süchtelner Dennis Homann fasste sich vom rechten Strafraumeck aus ein Herz und stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Dabei sah Grefkes erneut nicht gut aus, als er den Ball ins eigene Netz (64.) faustete. Spätestens, als der zuletzt so stark agierende ASV-Akteur Morten Heffungs nach einem Frustfoul die Rote Karte sah (74.), war das hitzige Stadtduell entschieden.

Süchtelns Trainer Heinrich Losing wollte seiner Mannschaft nach dem Abpfiff ebenso keine Vorwürfe machen wie seinem Keeper: "Philip hatte sicherlich nicht seinen besten Tag. Aber so ist Fußball: Du hast mal gute und mal schlechte Tage." Auf der anderen Seite herrschte erwartungsgemäß gute Stimmung. "Heute war es auch ein Sieg des Willens. Wir wollten unbedingt wieder gewinnen, gerade hier auf eigenem Platz im Derby. Und ich denke, es war auch ein verdienter Sieg", freute sich Viersens Trainer Daniel Saleh. Für ihn und sein Team geht es am Ostermontag zum Nachholspiel beim SC Velbert.

(vdb)
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