Fußball Verjüngte Nettetaler wollen mutiger spielen

Nettetal · Union Nettetal startet morgen gegen den VfL Benrath in die neue Saison der Fußball-Landesliga. Die Vorbereitung lief sehr gut.

 Trainer Andreas Schwan (l.) mit den Nettetaler Zugängen: (oben v.l.) Tim Tretbar, Pascal Regnery, Maximilian Pohlig, Robin Duzaar, Gowtham Kugathasan, Dominik Dohmen; (unten v.l.) Michael Enger, Moritz Münten, Simon Gerdts, Brian Dollen und Lucas Reinert.

Trainer Andreas Schwan (l.) mit den Nettetaler Zugängen: (oben v.l.) Tim Tretbar, Pascal Regnery, Maximilian Pohlig, Robin Duzaar, Gowtham Kugathasan, Dominik Dohmen; (unten v.l.) Michael Enger, Moritz Münten, Simon Gerdts, Brian Dollen und Lucas Reinert.

Foto: Tom Ostermann

Auch wenn die ersten Monate als Trainer im Seniorenfußball für Andreas Schwan überaus intensiv waren, blieb ihm nur wenig Zeit zum Durchatmen. Dass er daran selbst großen Anteil hat, weiß der junge Coach des Fußball-Landesligisten nur allzu gut. Denn es genügte ihm nicht, die Nettetaler nach der Amtsübernahme von Chiquinho im vergangenen September aus der Abstiegszone mit einem Schnitt von fast zwei Punkten pro Spiel noch auf den fünften Platz zu führen.

Er überzeugte die Union-Verantwortlichen von einer starken Verjüngung des Kaders und trieb sie konsequent voran. Als wäre die Planung seiner ersten Sommervorbereitung also nicht schwierig genug gewesen, musste Schwan mit Blick auf den Saisonauftakt am morgigen Samstag daheim gegen den VfL Benrath also auch noch berücksichtigen, dass von seinen zwölf Zugängen gleich acht unter 23 Jahren alt sind. Vor dem Hintergrund, dass so erfahrene Akteure wie Orhan Özkaya, Till Kohnen und Michael Killich den Verein verließen, musste viel Integrationsarbeit geleistet werden, neue Hierarchien mussten sich bilden - Martin Stroetges ist übrigens neuer Kapitän, sein Stellvertreter Bastian Levels. Außerdem hat Schwan mit seinem Trainerteam, zu dem jetzt auch Ümit Kocaman gehört, daran gearbeitet, mit dem jüngeren Personal noch mehr Mut ins Spiel zu bringen als vorige Saison. Also intensiver zu pressen und bei Ballgewinn schneller umzuschalten - allerdings ohne dabei die Abwehrarbeit zu vernachlässigen. Mehr Kompaktheit soll verhindern, dass es wieder 64 Gegentore werden.

Am Ende der sechs Wochen Vorbereitung sieht Schwan seine Mannschaft auf einem guten Weg. "Ich bin zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Wir haben uns fußballerisch und mannschaftlich gefunden. Die Trainingsqualität hat sich deutlich erhöht", erklärt Schwan. Die entscheidende Grundlage für diese Entwicklung sieht er in einem Trainingslager im vereinseigenen Feriendorf, dem ein starkes Testspiel gegen den Profiklub Al-Jazira Abu Dhabi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (0:2) und ein ganz famoser Auftritt beim Brüggener Burgpokal folgte. Auf dem Weg zum Turniersieg erzielte die Union insgesamt 22 Tore, wobei im Halbfinale Titelverteidiger und Oberliga-Aufsteiger SV Straelen mit 4:1 abgefertigt wurde. Im Endspiel gab's dann gegen den Lokalrivalen 1. FC Viersen einen klaren 2:0-Sieg. "Da hat mir unser Auftreten sehr gefallen", sagt Schwan. Offenbar war auch die Konkurrenz angetan, denn es gibt nicht wenige Landesligatrainer, die die Nettetaler als Geheimfavorit auf den Aufstieg handeln. Eine Rolle, von der Andreas Schwan allerdings nichts wissen möchte. "Für uns geht es zunächst darum, trotz der krassen Verjüngung eine gute Saison zu spielen. Das werde ich bestimmt nicht an einer Platzierung festmachen. Die vergangene Saison hat gezeigt, dass es wichtig ist, einen guten Start hinzulegen, um den Druck aus dem Kessel zu nehmen", betont Schwan, "mit unserer jungen Mannschaft wird es auch Rückschläge geben. Da ist auch Geduld gefragt."

Wenn es um die Favoriten um den Aufstieg geht, sieht er andere Teams in der Pflicht. Für ihn ist klar, dass der vorige Saison knapp gescheiterte SC Velbert sowie die beiden Oberliga-Absteiger SC Kapellen und TSV Meerbusch um den Titel spielen. Bis die Nettetaler auf eines der vermeintlichen Topteams treffen, haben sie noch ein wenig Zeit, am fünften Spieltag kommt der SC Kapellen. Dennoch hat es der Auftakt angesichts einer englischen Woche mit Spielen gegen den VfL Benrath, den Aufsteiger FC Remscheid und den TSV Meerbusch II in sich. Die Auftaktpartie gegen Benrath steht schon morgen (16 Uhr) daheim auf dem Programm. Die Nettetaler hoffen, dass die Neugier auf die neue Mannschaft zum Saisonauftakt viele Zuschauer ins Stadion treibt. Weil einige potenzielle Stammspieler nicht zu Verfügung stehen, kann es gut sein, dass gerade auf den Außenpositionen einige der jungen Kräfte zum Einsatz kommen. "Dass uns jetzt Spieler wie Brian Dollen, Lukas Reinhardt und Max Pohlig als Alternativen zur Verfügung stehen, zeigt, welch großes Potenzial wir haben", sagt Andreas Schwan freudig. Auch wenn an Durchatmen auf absehbare Zeit nicht zu denken ist.

(RP)
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