Fußball Unions Kader reicht nicht für die Landesliga

Fußball · Mit dem 1:3 beim SV Lürrip endete die wohl schlechteste Hinrunde in der Vereinsgeschichte des SC Union Nettetal. Nach 17 Spielen ist Union das Tabellenschlusslicht der Liga.

 Union am Boden: Kapitän Jan Ballis spielte mit Nettetal eine desaströse Hinrunde. Der SC steht abgeschlagen am Tabellenende der Landesliga.

Union am Boden: Kapitän Jan Ballis spielte mit Nettetal eine desaströse Hinrunde. Der SC steht abgeschlagen am Tabellenende der Landesliga.

Foto: Josef Rütten

Die desaströse Bilanz: Vier Punkte und eine Tordifferenz von 14:48. Gepunktet hat Union nur beim 1:1 gegen Lürrip und beim 2:1 gegen Rheydt. Ansonsten setzte es 15 Niederlagen. Der traurige Höhepunkt dann in der letzten Woche: Eine 0:7-Abfuhr beim VfB Hilden.

Torwart Philipp Hollenbenders äußerte sich nach der unnötigen Niederlage im Grenzland-Derby gegen Amern zuversichtlich, dass sich die Mannschaft noch lange nicht aufgegeben hat. Doch nur wenige Tage später brachen in Hilden alle Dämme.

Charalambakis ohne Fortune

Nach der Ära Josef Cherfi musste Union umdenken. Gezwungenermaßen. Die Sponsorengelder saßen und sitzen nicht mehr so locker. Nettetal besaß einen Kader, der sich einiges kosten ließ. Die Grundsteine legte bereits Trainer-Urgestein Georg "Schorsch" Mewes, der Spieler wie Kevin Enke, Kevin Sonnefeld, Sebastian Stempel und Björn Blättermann ins Grenzland lotste. Union wollte mit aller Macht wieder zurück in die Niederrheinliga.

Das Unterfangen misslang. Union wurde zwar Vizemeister, scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde. Trainer Josef Cherfi konnte im darauffolgenden Jahr den angepeilten Aufstieg schon frühzeitig abhaken und in der Reserve kriselte es bereits.

Union und Cherfi trennten sich im Sommer. Panos Charalambakis kam und mit ihm viele junge Spieler, die er bereits im Juniorenbereich erfolgreich trainierte. Es blieben mit Kapitän Jan Ballis, Chris Feyen und Philipp Scheepers nur drei routinierte Kräfte. Zwar verpflichteten die Blau-Gelben mit Mike Grühn einen gestandenen Akteur, doch Grühn konnte die Erwartungen nicht annähernd erfüllen, auch wenn er bislang Unions einziger Siegtorschütze war. Doch das Unternehmen Charalambakis ging gründlich daneben. Die Vorbereitung war bereits chaotisch.

Fußball-Abteilungsleiter Dirk Riether musste handeln, Charalambakis kam seiner Demission aber mit dem Rücktritt zuvor. Die Zeit, einen geeigneten Trainer zu finden, war kurz. Union zauberte Torwart-Trainer Fred Krebstekies aus dem Hut, der fortan die Geschicke lenkte. Und präsentierte mit Dieter Hußmann den neuen Mann, der ab Januar 2012 das Zepter übernimmt. Hußmann soll retten, was noch zu retten ist.

Eher muss er einen Kader zusammenstellen, der es ihm ermöglicht, den sehr wahrscheinlichen Abstieg schnellstmöglich wieder zu korrigieren. Denn eins ist wohl allen Beteiligten klar: Unions jetziger Kader besitzt keine Landesliga-Tauglichkeit.

(sm)
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