Fußball-Oberliga Nicht alleine eine Frage des Systems

Nettetal · Nach zwei Siegen in Folge ist Union Nettetal in der Fußball-Oberliga im Aufwind, auch dank der Rückkehr zum in der Aufstiegssaison bevorzugten 4:4:2. Daheim gegen den VfB Speldorf wird sich zeigen, wie stabil der Aufwärtstrend ist.

 Drei aus dem Nettetaler Trainerteam, die den Systemwechsel beschlossen: (v.l.) Lutz Krienen, Andreas Schwan und Markus Brock.

Drei aus dem Nettetaler Trainerteam, die den Systemwechsel beschlossen: (v.l.) Lutz Krienen, Andreas Schwan und Markus Brock.

Foto: Fupa/Heiko van der Velden

Das war schon ein ordentliches Ausrufezeichen, das der SC Union Nettetal voriges Wochenende in der Fußball-Oberliga gesetzt hat. Beim Aufstiegsanwärter 1. FC Bocholt gab es einen überraschenden 2:1-Sieg, der am Donnerstag durch 1:1 der Bocholter im vorgezogenen Topspiel beim souveränen Tabellenführer VfB Homberg auch noch eine gewisse Aufwertung erfuhr. Keine Frage, vor dem Heimspiel am heutigen Samstag (17 Uhr) gegen den VfB Speldorf sind die Nettetaler eindeutig im Aufwind.

Auffällig an der frischen Brise: Nach dem Durchhänger mit sechs sieglosen Spielen ohne eigenen Torerfolg kam bei den beiden ebenso überraschenden wie wichtigen Siegen gegen TuRU Düsseldorf (2:0) und Bocholt ein neues System zum Einsatz. Vielmehr ein altes, denn angesichts der schwierigen Phase besannen sich Union-Coach Andreas Schwan und sein Trainerteam auf das überwiegend praktizierte Erfolgsrezept der Aufstiegssaison zurück. Die Nettetaler agierten im 4:4:2, erspielten sich mehr Chancen und durften endlich auch wieder eigene Tore bejubeln. „Die Erfolge alleine auf den Systemwechsel zurückzuführen, ist mir aber zur einfach“, sagt Andreas Schwan. Nach dem 4:2:3:1 in den ersten Wochen der Saison und dem zwischenzeitlich eingestreuten 4:3:3 ist das 4:4:2 bereits die dritte Variante, in der Schwan seine Mannen in der laufenden Spielzeit zum Anpfiff auf den Platz schickte.

Und mit allen drei gab es für den Aufsteiger durchaus Erfolge zu verzeichnen. Zehn Tore und zehn Punkte aus den ersten fünf Spielen kamen mit einer echten Spitze zustande. Drei defensive Mittelfeldspieler trugen in einer schwierigen Phase immerhin zu einem wichtigen Punkt daheim gegen die SpVg. Schonnebeck bei. Und die Erfolgsquote des 4:4:2 liegt nach zwei Spielen eben bei 100 Prozent. Nach der ärgerlichen 0:4-Pleite in Hilden hat das Trainerteam die Köpfe zusammengesteckt und nach Rücksprache mit der Mannschaft den Systemwechsel beschlossen. „Das kommt uns entgegen. Die zwei Anspielstationen vorne bringen Entlastung. Wir können den Gegner früher im Aufbau stören und mutiger nach vorne verteidigen“, erklärt Andreas Schwan. Doch viel entscheidender für die Rückkehr des Erfolgs als ein anderes System war für den Trainer, dass die Spieler sich anders präsentiert haben. „Das war ein viel besseres Zweikampfverhalten, eine höhere Laufbereitschaft und ein größerer Siegeswillen. Also die erhoffte Reaktion auf die Wochen zuvor“, betont Schwan.

Gleichwohl ist nicht unwahrscheinlich, dass die Nettetaler auch gegen Speldorf an ihrem jüngsten Erfolgsrezept festhalten. Mit einem Sieg lockt die Aussicht auf 20 Punkte, womit schon die Hälfte zum wohl sicheren Klassenverbleib geschafft wäre, zudem könnten die bei zwölf Zähler stehenden Speldorfer weiter distanziert werden. „Aber wir sind nicht so vermessen, zu sagen, dass wir unbedingt gewinnen müssen“, sagt der Union-Coach. Er könnte auch gut damit leben, wenn er die ebenfalls im Aufwind befindlichen Speldorfer durch ein Unentschieden auf Distanz halten könnte. Ganz egal, mit welchem System.

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