Fußball-Landesliga Amern ist im Derby gnadenlos effektiv

Nettetal · Die Landesliga-Fußballer der VSF Amern waren im Grenzland-Duell beim ASV Süchteln lange Zeit nicht die bessere Mannschaft, nutzten aber in den richtigen Momenten ihre Chancen. So siegten sie in einem unterhaltsamen Spiel 5:3.

 Da kann Süchtelns Torwart Philip Grefkes nur noch zuschauen. Nachdem er unter dem Ball hindurch gesprungen war, konnte Dominik Bischoff zum vorentscheidenden 4:1 einköpfen.

Da kann Süchtelns Torwart Philip Grefkes nur noch zuschauen. Nachdem er unter dem Ball hindurch gesprungen war, konnte Dominik Bischoff zum vorentscheidenden 4:1 einköpfen.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Auch wenn das Wetter am Sonntag alles andere als einladend war, brauchten die Besucher des Grenzland-Derbys in der Fußball-Landesliga zwischen dem ASV Süchteln und den VSF Amern ihr Kommen nicht bereuen. Sie bekamen auf dem nagelneuen Kunstrasenplatz im Sportpark Süchtelner Höhen kein hochklassiges, dafür aber ein überaus unterhaltsames weil torreiches Spiel zu sehen, das die Gäste aus Schwalmtal mit 5:3 (3:1) für sich entschieden. Und das, ohne die bessere Mannschaft gewesen zu sein. Die Amerner nutzten aber in den entscheidenden Phasen die Fehler der Süchtelne und waren dabei gnadenlos effektiv.

„Wir wussten, dass Süchteln seine Stärken in der Offensive und seine Schwächen in der Defensive hat. Und als wir es dann geschafft haben, mit unsere  starken Offensive Süchtelns Abwehr zu beschäftigen, haben wir Erfolg gehabt“, meinte VSF-Coach Willi Kehrberg und ergänzte: „Es ist aber auch klar, dass wir heute ein bisschen Glück hatten.“ Glück insofern, als die Amerner die starke Anfangsphase der Gastgeber unbeschadet überstanden  Da schafften es die Gastgeber nämlich, die VSF mit hoher Aggressivität und schnellen Kombinationen unter Druck zu setzen und in ihrer Hälfte einzuschnüren. Die Überlegenheit war so deutlich, dass der ASV eigentlich in Führung hätte gehen müssen. Doch egal, ob Stefan Heinrichs oder zweimal Maurice Heylen, der Ball wollte nicht in den Kasten. In der 20. Minute hatte Heylen schon der Torwart umkurvt und den Ball Richtung Tor geschoben, da klärte Amerns Johannes Hamacher knapp vor der Linie.

Dann war es die erste gelungene Offensivaktion der  Amerner, die unter freundlicher Mithilfe der ASV-Defensive ihre überraschenden  Führung zur Folge hatte. Nach eine Balleroberung schaltete Tobias Bruse schnell um und suchte Ken Sakai mit einem langen Ball auf die linke Seite. Eigentlich eine sichere Beute für Bonko Smoljanovic, doch der Innenverteidiger ließ sich von Sakai überrumpeln. Der Japaner startete unwiderstehlich in den Strafraum  und bedankte sich mit dem 1:0 (24.). „Es ist unglaublich, wie diese Niederlage entstanden ist. Vorne treffen wir nicht und hinten verteilen wir Geschenke. Das ist ja von Woche zu Woche wie Weihnachten“, ärgerte sich ASV-Coach Heinrich Losing. Denn auch bei den anderen Toren sah seine Hintermannschaft alles andere als gut aus. Zwar konnte Maurice Heylen nach dem 0:2 erneut durch den bärenstarke Sakai (33.) zunächst verkürzen (36.), doch quasi mit dem Pausenpfiff genoss Tobias Gorgs im Strafraum alle Freiheiten und konnte auf 3:1 erhöhen.

Besonders bitter war dann das 4:1 für Amern, nachdem die Süchtelner nach der Halbzeit sichtlich bemüht gewesen waren, das Spiel doch noch zu drehen. Bei einer Flanke von Tobias Bruse in den Strafraum sprang ASV-Keeper Philip Grefkes unter dem Ball durch, der dem hinter ihm stehenden Dominik Bischoff auf den Kopf und von dort ins Tor fiel. Von da an zerfiel der ASV in seine Einzelteile. Aus lauter Frust verlegten sich die Gastgeber fast ausschließlich auf verbale Scharmützel und stellten das Fußballspielen komplett ein. Zwar musste in Tobias Gorgs ein Amerner wegen Beleidigung eines Gegenspielers mit Roter Karte vom Platz, dennoch gelang es den VSF nach einem Fehlpass von Kai Schürmann durch Sosuke Fokuchi auch noch das 5:1. Dass dem ASV in der Schlussphase in Überzahl noch zwei Treffer durch den eingewechselten Sean Herrmann gelangen, war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

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