Handball TVL genießt Wahnsinnsspiel in Aldekerk

Handball-Oberliga · Beim Tabellenführer der Handball-Oberliga verlor der TV Lobberich nach einer herausragenden ersten Hälfte noch 26:31. Wegen der nicht so breit besetzten Bank schwanden den Nettetalern in der Endphase des Topspiels die Kräfte.

 In der zweiten Hälfte des Topspiels in Aldekerk bekam die TVL-Abwehr Thomas Jentjens nicht mehr richtig zu fassen. Das war ein Grund dafür, wieso die Gastgeber die Partie noch drehen konnten.

In der zweiten Hälfte des Topspiels in Aldekerk bekam die TVL-Abwehr Thomas Jentjens nicht mehr richtig zu fassen. Das war ein Grund dafür, wieso die Gastgeber die Partie noch drehen konnten.

Foto: Nebel

Für solche Erlebnisse leben Sportler. "Das war der Wahnsinn", sagte Lobberichs Trainer Jurek Tomasik begeistert. Vor von Tomasik geschätzten 700 Zuschauern lieferte der TV Lobberich dem Titelaspiranten aus Aldekerk einen großen Kampf. Am Ende setzte sich der Favorit trotzdem gegen den Verfolger durch. Aldekerk siegte 31:26 (14:16) und steuert nun ungefährdet dem Titelgewinn entgegen.

Gänsehaut pur - das Spitzenspiel der Handball-Oberliga begeisterte die Beteiligten - auf dem Feld und auf der Tribüne. "Es war ein Erlebnis, vor so einer toller Kulisse zu spielen", meinte Lobberichs Trainer. Aufgrund des großen Zuschauerandrangs wurde mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen. Auch nach Spielende gab es viel zu besprechen und zu feiern. "Zwei Stunden nach dem Spiel waren noch Leute in der Halle", berichtete der Coach beeindruckt. Das Spiel war so ganz nach seinem Geschmack. Seine Mannschaft erwischte einen fast perfekten Tag. Tomasik sprach von einer "herausragenden Leistung" in der ersten Hälfte. "Wir haben das Spiel der Aldekerker taktisch unterbunden", sagte der Trainer. Das führte dazu, dass die Lobbericher den Ton angaben. Die Aldekerker wunderten sich über den forschen Auftritt des Kontrahenten und spielten ihm mit eigenen Fehlern im Angriff wie in der Abwehr in die Karten. Die Lobbericher führten zwischenzeitlich mit sogar 13:8. Bis zur Pause gelang dem Tabellenführer allerdings die Korrektur. Der Lobberich ging aber immerhin noch mit einem 16:14-Vorsprung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Spiel. Die Aldekerker steigerten sich in dem Maße wie bei den Lobberichern die Kräfte schwanden. Die Gastgeber glichen in der 40. Minuten zum 17:17 aus. Aus dem Rückraum kamen Christoph Kleinelützum und Thomas Jentjens nun immer öfter zum Abschluss, weil die Lobbericher in der Abwehr nicht mehr alle Lücken schließen konnten. Das bescherte den Aldekerkern die 23:19-Führung. "Wir mussten konditionell Abstriche machen und hatten ab Mitte der zweiten Halbzeit einfach auch weniger Möglichkeiten", meinte Tomasik. Bei "nur" zehn Feldspielern im Kader fehlten Alternativen, um wichtigen Akteuren angesichts des kraftraubenden Spiels gegen den Primus auch mal eine dringend nötige Verschnaufpause zu gönnen. Nach dem Vier-Tore-Rückstand gaben sich die Lobbericher dennoch nicht geschlagen. Sie kamen zurück und verkürzten noch einmal auf 25:27. Letztlich reichten die Kräfte jedoch nicht, um den Sieg der Gastgeber zu verhindern. "Wir haben uns sehr teuer verkauft. Die breitere Bank hat das Spiel entschieden. Aldekerk kann ich jetzt schon zur Meisterschaft gratulieren", sagte Tomasik. Das Team von Achim Schürmann geht mit einem komfortablen Vorsprung von sechs Punkten vor dem TV Lobberich und Borussia Mönchengladbach in die letzten elf Spiele.

(RP)
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