Exotische Sportarten Tricking Alle Bewegungen sind möglich

Der Brüggener Jan Schierkes kombiniert Elemente aus verschiedenen Sportarten.

 Ziemlich abgehoben: Der Brüggener Jan Schierkes ist beim Tricking voll in seinem Element.

Ziemlich abgehoben: Der Brüggener Jan Schierkes ist beim Tricking voll in seinem Element.

Foto: Jan Schierkes

Blitzschnell macht Jan Schierkes Bewegungen hintereinander am Boden und in der Luft. Der Brüggener läuft an, macht einen Salto, einen Tritt, geht herunter auf die Hände, stößt sich wieder ab, macht einen Sprung, eine Schraube und steht. „Das ist ein unheimlich tolles Gefühl“, sagt Schierkes. Er ist ein Tricker, und was er da treibt heißt Tricking.

Das ist eine Sportart, die in den 1990er Jahren aus Amerika nach Europa kam. „Das Tricking beschreibt eine Bewegungsfolge, die aus vielen Sportarten besteht“, sagt er. Es kommen Elemente aus dem Turnen, Karate, Trampolin, Kampftanzen, Breakdance und Parkour vor. „Komme ich mal mit dem falschen Bein wieder auf, entsteht daraus auch ein neuer Trick, der einfacher oder schwieriger ist als der andere“, sagt Schierkes. Beim Tricking bewegt er sich mich am Boden sehr schnell und dynamisch, ohne dabei urbane Hindernisse wie beim Parkour einzubauen. „Ich habe mir die Tricks mit Freunden selber beigebracht“, erzählt der Schüler der 13. Klasse an der Gesamtschule Brüggen.

Zum Training geht er in keinen Vereinen, er trifft sich mit Freunden. Einer von ihnen hat ein Trampolin. Darauf werden dann Bewegungen geübt, die beim Tricking gebraucht und hinterher am Boden und in der Luft ausgeführt werden. Schierkes geht auch schon mal ins Schwimmbad und springt vom Drei-Meter-Brett, um Übungen beim Wasserspringen umzusetzen.

Angefangen hat bei dem Brüggener alles damit, dass er im Internet Tricks von Jugendlichen sah und stark beeindruckt war. „Das sah ich richtig cool aus. Das wollte ich unbedingt selber machen“, erinnert sich Schierkes. Seit drei Jahren übt er diesen Sport in seiner Freizeit aus – in ganz normaler Straßenkleidung. Barfuß geht es am besten. „Ich mache alles an Bewegungen, was ich will“, erklärt Schierkes. Freestyle nennt sich das. Wenn er das mit Freunden macht, filmen sie sich gegenseitig bei den Tricks und analysieren sie später. Sie schneiden die Tricks zusammen und stellen sie bei YouTube oder Instagram ein.

Dadurch hat Tricking in den entsprechenden Kreisen auch schon einen größeren Bekanntheitsgrad. „Es gibt auf der ganzen Welt Treffen“, sagt der Brüggener. Er schwärmt vom niederländischen Amsterdam, wo sich die weltbesten Tricker bei der Veranstaltung „Hooked“ treffen. „Ich fahre dahin, um neue Tricks zu lernen. Das ist schon toll, dort die Profis zu beobachten, wie sie ihre Tricks umsetzen. Ich lerne neue Leute kennen, mit denen ich Erfahrungen austausche“, erklärt Schierkes, der beim Tricking seine Kreativität ausleben kann. „Ich lerne da dabei meinen eigenen Körper und meine Leistungsgrenzen kennen. Und ich halte mich damit fit.“

Serie Wir stellen in loser Folge ungewöhnliche Sportarten aus der Region vor. Egal, ob im Verein oder privat betrieben.

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