Handball Tobias Liedtke arbeitet am Comeback

Handball · Wegen einer Schulterverletzung konnte der Kreisläufer des TV Lobberich seiner Mannschaft in der Handball-Oberliga bislang kaum helfen. Doch er hofft, bald auch wieder mit seiner Brüdern Christopher und Benni auf dem Feld zu stehen.

Tobias Liedtke ist guter Dinge. Nachdem sich "das große Räumkommando" im Oktober durch seine lädierte Schulter gearbeitet hatte, bereitet sich der 29-Jährige auf sein Comeback vor. Sofern der Heilungsprozess weiterhin laut Plan verläuft, könnte Liedtke Mitte März zum Spiel bei der DJK Adler Königshof wieder für den Oberligisten TV Lobberich auflaufen.

Der Ball ist schon wieder im Spiel. Aber nur ganz dosiert. "Die Übungen ohne Körperkontakt mache ich mit", sagt Liedtke. Ansonsten aber knüpft er freundschaftliche Beziehungen zu Terra-Bändern und den Geräten im Kraftraum, um wieder Power in die Arme zu bekommen. "Da sind die anderthalb Stunden dann auch ganz schnell vorbei", meint er. Ein paar Tränchen verdrückte Tobias Liedtke schon als klar war, dass das mit dem langersehnten Zusammenspiel mit seinen Brüdern Christopher und Benedikt im Oberliga-Team des TV Lobberich nicht so klappen würde, wie er und der Verein sich das vorgestellt hatten. "Ich habe es erst einmal für mich behalten. Wir haben so lange daran gearbeitet, dass Chrissi nach Lobberich zurückkommt und ich wollte, dass wir das so lange wie möglich gemeinsam genießen. Es hat die Jungs dann hart getroffen", sagt Liedtke.

In der Vorbereitung beim Testspiel gegen den TV Krefeld-Oppum schoss ihm erstmals der Schmerz in die Glieder. "Bei einer Abwehraktion ist die Kugel aus dem Schultergelenk rausgerutscht und direkt wieder rein. Im nächsten Angriff ist sie dann nach hinten raus", erinnert er sich. Zunächst schien die Verletzung nicht so schlimm. Von einer Bänderdehnung und zwei Wochen Pause war die Rede. Zu Saisonbeginn versuchte er es sogar noch mal, doch die Schmerzen wurden immer schlimmer. Und am Ende stand die Operation im Nettetaler Krankenhaus. Vier Bänder waren durch und wurden neu angenäht. Außerdem wurde ein Schleimbeutel entfernt. Für Liedtke war es "das große Räumkommando". Es war der Beginn einer langen Leidenszeit. Sechs Wochen lag der Arm in einer Schlinge und durfte überhaupt nicht bewegt werden. Danach ging es in die Physiotherapie.

"Am Anfang war das schön. Da war ich richtig euphorisch", sagt er. Aber nach zwei bis drei Wochen wurde es unangenehm. "Es ist schon erstaunlich, wie viel man in sechs Wochen Stillstand verliert. Wenn man dann bei der Bewegung immer über die Schmerzgrenze gehen muss, ist das sehr, sehr schmerzhaft. Das kostet Überwindung", sagt Liedtke. Parallel dazu saß er Woche für Woche auf der Bank und musste zuschauen, wie seine Mitspieler in der Hinrunde von Erfolg zu Erfolg eilten. "Das macht es nicht einfacher", meint Liedtke. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Liedtke hat Gesellschaft auf der Bank bekommen und die Lobbericher lernen das Verlieren. "Am Anfang haben wir von Emotion und Motivation gelebt. Das ist jetzt weg. Im Moment dreht sich alles gegen uns und es ist schwierig, da raus zu kommen", sagt Tobias Liedtke. Er möchte seinen Teil dazu beitragen, dass die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückfindet. Gemeinsam mit seinen Brüdern. "Sie haben gesagt, ich soll mir keinen Kopf machen", meint er.

(wiwo)
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