Fußball-Bezirksliga Der TDFV zieht am 1. FC Viersen vorbei

VIERSEN · Das Viersener Derby in der Fußball-Bezirksliga entschied der TDFV mit 3:2 für sich. Danach hatte es am Hohen Busch lange Zeit nicht ausgesehen, denn der 1. FC lag zur Pause 2:0 vorne, brach aber in der zweiten Spielhälfte auseinander.

 Lange Zeit sah es im Duell der beiden am Hohen Busch beheimateten Vereine so aus, als solle der 1. FC Viersen (weiße Trikots) gewinnen. Doch der TDFV drehte die Partie.

Lange Zeit sah es im Duell der beiden am Hohen Busch beheimateten Vereine so aus, als solle der 1. FC Viersen (weiße Trikots) gewinnen. Doch der TDFV drehte die Partie.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Ronny Mustac hatte genug gesehen. Der Fußball-Obmann des 1. FC Viersen musste am Sonntagnachmittag miterleben, wie seine Mannschaft im Stadtderby gegen den TDFV Viersen eine 2:0-Führung aus der Hand gab. Mustac sah noch das 2:2 und stapfte dann Richtung Ausgang. Dass es sogar noch viel schlimmer kommen sollte, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Denn der Türkisch-Deutsche Freundschaftsverein erzielte in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer, feierte einen historischen Erfolg und verpasste dem 1. FC den ersten herben Dämpfer nach dem Abstieg in die Bezirksliga.

Dass das gestrige Duell zwischen dem TDFV und dem 1. FC einen kleinen Platz in der Fußballhistorie der Stadt Viersen finden wird, dürfte mittlerweile feststehen. Denn die Erstvertretungen der beiden Klubs trafen erstmals aufeinander, und dass die Begegnung einen solchen Verlauf nahm, trug einen weiteren, denkwürdigen Teil dazu bei. Wie es nach dem Abpfiff um die Gefühlswelt des TDFV - der gestern das Heimrecht hatte, weswegen auf dem alten Kunstrasenplatz am Hohen Busch gespielt wurde - stand, war auf dem Platz bestens zu erkennen. Dort entstand eine riesige Jubeltraube, nachdem Yavuz Ali Arslan sein Team in der dritten Minute der Nachspielzeit per Kopf zum Sieg gebracht hatte und der Schiedsrichter die Partie daraufhin sofort beendete. „Der Sieg für uns war absolut verdient, weil wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren“, freute sich TDFV-Trainer Aytac Azmaz, der den Siegeswillen seines Teams nach dem Spiel besonders hervorheben wollte.

Zur Halbzeitpause hatte es noch gar nicht danach ausgesehen, als könnte der TDFV dem Kontrahenten ein Beinchen stellen. Denn der 1. FC führte nach Treffern von Marco Fortas (7.) und André Seidel (45.+1.) mit 2:0 - beide Tore fielen nach Standardsituationen. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Der TDFV hatte zwar viele Spielanteile, verlor aber in der Vorwärtsbewegung zu oft den Ball. Mit dem Treffer zum 1:2 durch Samet Peker (78.) kippte das Spiel dann aber in die andere Richtung. Das Team von Aytac Azmaz hatte nun deutlich Oberwasser und erzielte durch den erfahrenen Bilal Lekesiz den Ausgleich (81.). Der TDFV wollte den Sieg jetzt unbedingt, was mit dem Last-Minute-Treffer von Arslan tatsächlich klappen sollte. „Dass wir in der zweiten Halbzeit so einbrechen, hätte ich nicht erwartet“, sagte der Co-Trainer des 1. FC, Michael Ingenrieth. Dafür, dass das Spiel noch so fahrlässig aus der Hand gegeben wurde, machte er auch die mangelnde Fitness innerhalb seiner Mannschaft verantwortlich.

Der Jubel über den Sieg und darüber, dass der TDFV den 1. FC in der Tabelle nun sogar überholt hat, kannte beim Freundschaftsverein keine Grenzen mehr. Beide Tatsachen dürften für einen unruhigen Abend bei Ronny Mustac gesorgt haben. Er wird im Nachhinein wahrscheinlich froh darüber gewesen sein, dass er das dritte Gegentor für den 1. FC Viersen nicht mehr miterleben musste.

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