Halbfinale gegen die Vize-Weltmeisterin Nettetalerin Folgmann kämpft mit der Weltspitze auf Augenhöhe

Taekwondo · Madeline Folgmann gewinnt bei den Dutch-Open in Eindhoven nach einem starken Turnier die Bronzemedaille. Die Taekwondokämpferin der TG Jeong Eui Nettetal unterlieg erst im Halbfinale knapp gegen die aktuelle Vize-Weltmeisterin aus China.

Das Erfolgsgespann von der TG Jeong Eui Nettetal: Trainer Björn Pistel (l.) und Madeline Folgmann bei den Dutch-Open im niederländischen Eindhoven.   Foto: TG Jeong Eui

Das Erfolgsgespann von der TG Jeong Eui Nettetal: Trainer Björn Pistel (l.) und Madeline Folgmann bei den Dutch-Open im niederländischen Eindhoven. Foto: TG Jeong Eui

Foto: TG Jeong Eui Nettetal

Madeline Folgmann von der TG Jeong Eui Nettetal hat bei der 50. Ausgabe der Dutch-Open im niederländischen Eindhoven ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Nach vier intensiven Kämpfen musste sich die Nettetalerin erst im Halbfinale der chinesischen Vize-Weltmeisterin Ju Zuo beugen. Die Deutsche Meisterin freute sich über die Bronze-Medaille und ihre Leistungsfähigkeit, nachdem sie beim President-Cup in Istanbul kurz vor dem verheerenden Erdbeben in der Türkei in der ersten Runde mit einer knappen Niederlage ausschied.

Auch im bulgarischen Sofia lief es dann mehr als unglücklich, als sie in der entscheidenden letzten dritten Runde, deutlich in Führung liegend, in den letzten sechs Sekunden noch sieben Punkte kassierte und erneut verlor.

In Eindhoven kam Madeline Folgmann (bis 53kg) – an vier gesetzt – gegen die Engländerin Emily Clark mit 7:0 und 8:2 Punkten eine Runde weiter. Im Achtelfinale kam es dann zur Wiederauflage des Finales der Deutschen Meisterschaften gegen die Bayerin Leonie Mayer mit einem 13:8-Rundengewinn. Zwischen der Tschechin Dominika Hronova, die an fünf gesetzt war, und der Kämpferin des Landesstützpunktes entwickelte sich im Viertelfinale ein dramatischer Kampf, bei der die 26-Jährige die erste Runde knapp mit 6:5 für sich entschied.

In der zweiten Runde dominierte eine Entscheidung des Kampfrichters die Begegnung, als er Minuspunkte gegen Madeline Folgmann wegen eines Haltens verteilte. Damit brachte er die Tschechin in eine günstige Ausgangslage. Die Runde ging so deutlich mit 5:12 an die Kontrahentin. In der Pause fing sich Folgmann wieder, doch auch Dominika Hronova hielt den Fokus, sodass sich ein enger Kampf entwickelte. Nach einem weiteren Minuspunkt des Kampfrichters drehte die deutsche Nationalkämpferin beim Stand von 4:5 unnachahmlich auf und setzte einen Westen- und einen lupenreinen Kopftreffer zum 12:5-Rundengewinn. „Das war wieder Madeline, wie man sie kennt“, sagte Trainer Björn Pistel nach dem Kampf.

Im anschließenden Halbfinale traf Madeline Folgmann auf die amtierende Vize-Weltmeisterin Ju Zuo. Die Kämpferin aus dem Reich der Mitte setzte die ersten Punkte. Folgmann kämpfte mit all ihren Möglichkeiten, hielt den Kampf offen und ausgeglichen. Beim Stand von 8:8 kurz vor Ende der Runde lag die Sensation in der Luft, dass sie die Runde für sich hätte entscheiden könnte, denn sie bestimmte den Kampf. Dann kassierte Folgmann allerdings doch noch einen Kopftreffer, der die Runde mit 8:11 entschied.

In der zweiten Runde kam die Nettetalerin nicht mehr richtig durch. „Die erste Runde kostete mir viel Substanz“, sagt sie. Ein gedrehter Kopftreffer mit einer Fünf-Punktewertung entscheid vorzeitig den Kampf für die spätere Turniersiegerin. „Ich war mit meiner Leistung zufrieden. Gerade die erste Runde zeigte, dass ich mit der Weltspitze auf Augenhöhe mithalten kann. Daran muss ich weiter arbeiten“, meint sie.

Teamkollegin Antonia Beck (bis 62 kg) sammelte weiter wichtige internationale Erfahrung auf dieser Ebene mit einer Niederlage in der Vorrunde. Frieda Steinkühler (bis 57kg), die im letzten Jahr noch bei der Jugend die Bronze-Medaille erkämpfte, reiste gesundheitlich angeschlagen an und stellte ihr Können nicht umfänglich unter Beweis. Für alle drei Kämpferinnen geht es in der kommenden Woche schon wieder auf diesem Niveau weiter bei den Belgien-Open in Lommel.

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