Stark am Boden

Jan-Nicklas Dahmen hat in den vergangenen drei Jahren den rheinisch-westfälischen Mehrkampftitel der Turner abonniert. Im September startet der 14-Jährige in Waiblingen bei der Deutschen Meisterschaft.

Der Waldnieler Jan-Niklas Dahmen wurde im deutschen Sechskampf in Gütersloh zum dritten Mal in Folge rheinisch-westfälischer Mehrkampfmeister. Er turnte dabei Reck, Barren und Boden. „Mit meinen üblich Noten“, sagt der 14-Jährige bescheiden. Dazu gehörten als weitere Disziplinen 100 Meter, Weitsprung und Kugelstoß. „Ich war am Ende froh, dass ich gewonnen habe. Mein Wettkampf ging mit zwei Zehntel Punkten Unterschied sehr knapp zu meinen Gunsten aus“, gesteht er. „Jan-Niklas hat das erste Mal gelächelt und sich damit mal deutlich gefreut“, sagt sein Trainer Wilfried Thorissen vom Kunstturnleistungszentrum des Fischelner SV.

Der Waldnieler, der sein turnerisches Rüstzeug im TuS Waldniel bekam, startet am 20./21. September in Waiblingen bei Stuttgart bei der Deutschen Meisterschaft. Der rheinisch-westfälische Titel war mit einer doppelten Qualifikation verbunden. „Sie gilt auch für die den DM 2009, die im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Frankfurt ist“, sagt Dahmen. „Ich muss bis dahin noch besonders an der Verbesserung der Weiten und Zeit in den leichtathletischen Disziplinen arbeiten“, sagt er.

Zweimal pro Woche trainiert er bei Heimtrainer Mark Schroif in Waldniel und bei Wilfried Thorissen. „Seit Montag bin ich wieder im Training. Ich will bei den Deutschen auf jeden Fall unter die ersten Zehn kommen. Insbesondere die Konkurrenten aus dem süddeutschen Raum ist nicht zu unterschätzen. Viele von ihnen sind mir schon alleine körperlich überlegen“, erzählt der 1,60 Meter große Sportler. „Mein stärkstes Gerät im Turnen ist der Boden“, sagt er.

Er arbeitet derzeit an einem Flugteil am Reck: „Ich mache dabei einen Rückschwung mit Ansatz zur Schwungstemme. Ich drücke mich ab und fliege gebückt über die Stange. Ich fange mich am Reck wieder auf.“ Am liebsten turnt der Waldnieler die Kür: „Ich kann die Übungen dann selber zusammenstellen.“ Darum fehlte er zuletzt beim Rheinischen Finale für Pflichtübungen in Waldniel: „Das ist meiner Meinung nach eine Stufe tiefer als Kür-modifiziertes Turnen.“

Sein Vorbild ist, wie sollte es anders sein, Deutschlands Vorzeige-Turner Fabian Hambüchen. „Er turnt nicht nur gut am Reck, sondern auch an den anderen Turngeräten. Und ist obendrein sehr erfolgreich.“ Der Weg in Hambüchensche Leistungs-Sphären ist für Jan-Niklas Dahmen unrealistisch. „Zum Profiturner fehlt mir wahrscheinlich das Talent und ich hätte viel früher mit dem Turnen beginnen müssen.“ Ingrid Dahmen, seine Mutter und zugleich Vorsitzende des TuS Waldniel, sagt: „Da hätten wir ihn schon sehr früh ins ein spezielles Leistungszentrum geben müssen.“ Wenn Jan-Niklas Dahmen mal nicht turnt, fährt er Skateboard – auch über die Rampe. „Bloß die Bretter halten nicht lange bei ihm“, seufzt Ingrid Dahmen.

(RP)
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