Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Fußball Später Derbysieg für Nettetal

Nettetal · In der Nachspielzeit erzielte Union in der Fußball-Landesliga daheim das 2:1 gegen Amern.

 Nettetals Markus Keppeler (l.), hier begleitet von Amerns Maik Lambertz, erzielte gestern ein Tor und gab eine Vorlage.

Nettetals Markus Keppeler (l.), hier begleitet von Amerns Maik Lambertz, erzielte gestern ein Tor und gab eine Vorlage.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Als sich die dreiminütige Nachspielzeit im Landesliga-Derby zwischen Union Nettetal und den VSF Amern in der Christian-Rötzel Kampfbahn dem Ende entgegen neigte, hatten sich die Fußballer beider Teams auf dem Feld, die Kollgen, Betreuer und Trainer auf den Auswechselbänken sowie die Zuschauer eigentlich schon mit einem 1:1 abgefunden. Doch dann hatte der nach der Pause eingewechselte Max Kapell weit in des Gegners Hälfte den Ball scheinbar sicher, spielte ihn aber zurück in den Fuß eines Nettetalers, der wiederum schnell zu Markus Keppeler passte. Gegen aufgerückte Amerner steckte Keppeler in den Lauf von Andreas Kus durch, der in den Strafraum ging und abgeklärt zum 2:1 (1:0)-Sieg einschob.

Klar, dass es anschließend bei den Nettetalern kein Halten mehr gab. Jeder, der aus dem Union-Lager noch konnte, stürmte auf den Platz, um den Derbysieg zu bejubeln. Danach ließ der Schiedsrichter nur noch anstoßen, dann war sofort Schluss. "Wir haben so viel investiert. Dann ist es einfach nur ärgerlich, wenn du dich selber schlägst", meinte VSF-Coach Dennis Sobisz. Insgesamt war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft sehr einverstanden, nicht aber mit den spielentscheidenden Unkonzentriertheiten in seinem Team. "Dreimal spielen wir den Ball dem Gegner so in den Fuß, irgendwann kannst du das dann nicht mehr verteidigen", sagte Sobisz. Auch das 1:0 für die Gastgeber in der 38. Minute resultierte aus einer überaus unglücklichen Aktion der Amerner. Da war es nämlich der durch die Ausfälle ins defensive Mittelfeld aufgerückte Daniel Kawohl, der einen vorher seltsam aufgetitschten Ball in Richtung des eigenen Strafraums zurück köpfte. Dafür bedankte sich der gestern zentral aufgestellte Markus Keppeler, indem er sich das Spielgerät schnappte, in den Strafraum ging und ins lange Eck traf. Und das ausgerechnet in einer Phase, als die Gäste die leichte Dominanz der Nettetaler ein bisschen durchbrechen und eigene Offensivakzente setzen konnten.

In einem nicht immer spielerisch hochklassigen Derby, das dafür aber wegen seines hohen Tempos, dem unermüdlichen Einsatz beider Teams und jeder Menge Emotionen die Erwartungen voll erfüllen konnte, waren sich die Kontrahenten zuvor auf Augenhöhe begegnet, wobei die Gastgeber etwas zwingender agierten. Nach der Führung verloren die VSF kurzfristig die Ordnung, so dass Kus fast auf 2:0 erhöhen konnte. Doch nach der Pause waren die Gäste schnell wieder im Spiel. Als ein Drehschuss von Kapell kurz nach dessen Einwechslung auf der Linie geklärt wurde, lag der Ausgleich in der Luft. Der fiel dann wenig später nach einer Ecke von Dominik Bischoff durch einen Kawohl-Kopfball (61.). Danach spielten beide Teams mit mal mehr und mal weniger offenem Visier, beide hatten noch gute Chancen, den Siegtreffer zu erzielen. Das bessere Ende hatten aber die Gastgeber für sich.

"Natürlich ist es glücklich, wenn der Siegtreffer so spät fällt", gab Trainer Andreas Schwan, der mit Union weiter ungeschlagen bleibt, hinterher zu, schränkte aber ein: "Aufgrund der besseren Chancen ist der Sieg für uns aber auch verdient. Ich bin hoch zufrieden, wie wir mannschaftlich aufgetreten sind." Ärgerlich für Amern: Union-Pressewart Björn Dickmanns kontrollierte nach der Partie schnell eine Videoaufzeichnung und entdeckte vor dem Siegtreffer eine Nettetaler Abseitsstellung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort