Leichtathletik Schwere Zeiten für Leichtathleten

Grenzland · Ein Blick in die aktuellste Nordrhein-Jahresbestenliste zeigt, dass es für die Aktiven aus dem Grenzland schwer wird, sich in der neuen Region Mitte vorne zu behaupten. Die besten Aussichten haben Mittel- und Langstreckler.

 Anna Bommes (l.) vom OSC Waldniel belegt in mehreren Disziplinen dritte Plätze in der Bestenliste des Verbandes.

Anna Bommes (l.) vom OSC Waldniel belegt in mehreren Disziplinen dritte Plätze in der Bestenliste des Verbandes.

Foto: wbi

Die Kreisbestenliste 2017 wurde das letzte Mal aufgelegt. Die Rangliste motivierte die heimischen Leichtathleten, dort einen vorderen Platz zu belegen oder gar am Ende des Jahres der Kreisbeste zu sein. Seit dem 1. Januar gehört der Leichtathletikkreis Niederrhein-West (bestand aus dem Kreis Viersen und den Städten Krefeld und Mönchengladbach) inzwischen aber zur neuen sogenannten Region Mitte mit den Kreisen Düsseldorf-Neuss, Essen und Bergisches Land. Anhand der jetzigen Landesverbandsbestenliste ist festzustellen, dass es für die heimischen Leichtathleten aus dem Grenzland schwer sein wird, sich in der neuen Region Mitte zu behaupten.

Das zeigten auch schon die erste Regio-Hallenmeisterschaften. Aus den Konkurrenzvereinen der Region Mitte nehmen jetzt schon viele Athleten erste Plätze auf Nordrheinebene ein. Was schon auf Kreisebene festzustellen war, ist auf Nordrheinebene noch krasser: In der dortigen Statistik ist bei den Männern und Frauen unter den besten Sechs kein Athlet aus einem Grenzland-Verein zu finden. Da kommt auch nichts aus der Jugend U20 nach zeigt. Auch im jüngsten Nachwuchsbereich U14 ist keine große Breite festzustellen, aus der sich neue Talente entwickeln könnten, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.

Erfreulich ist zum Beispiel der erste Platz der U14-Jungen von der LG Viersen in der Blockmehrkampf-Mannschaftswertung, die durch den Weggang von Joel Wireko zum ASC Düsseldorf erheblich geschwächt wurden. Wireko war auch der Nordrhein-Beste im Kugelstoßen mit 12,92 Metern. Die LGV-Jungs wechseln in dieser Saison in die Jugend U16. Die Aktiven Tom Hinz, Fabian Witek, Ole Vinck, Jonas Stockmar (alle Schüler M13), die bisher das U14-Erfogsteam bildeten, sind jetzt alle der jüngere Jahrgang in der Jugend U16. "Wir sind da zuversichtlich, dass wir weiterhin erfolgreich sein werden. Wir können jetzt auf ältere erfolgreiche Schüler aus unserem Verein wie Paul Neitmann zurückgreifen", sagt LGV-Trainerin Simone Stockmar. "Zum anderen haben sich auch die Aktiven unseres Erfolgsteams im Wintertraining verbessern können." Ein Ziel dieser Mannschaft ist, die Qualifikation für die Deutschen Blockmehrkampfmeisterschaften zu schaffen.

Erfreulich ist, dass mit den älteren Leichtathletik-Talenten aus dem Grenzland, die in der Nordrheinbestenliste vorn liegen, auch in diesem Jahr wieder zu rechnen ist, wie bereits die jüngsten Hallen- und Freiluft-Laufergebnisse eindrucksvoll zeigten. Der Laufbereich Mittel- und Langstrecke wird weiterhin in der heimischen Leichtathletikszene die Nummer eins bleiben. Überragend ist der Niederkrüchtener Nick Kämpgen, der inzwischen für das LAZ Mönchengladbach startet. Er führt die Bestenliste über 800, 1500 und 3000 Meter an. Sein erster Härtetest steht dieses Jahr bei der Cross-DM in Ohrdruf am 10. März an, Höhepunkt ist die Jugend-EM im ungarischen Györ . Die 15-jährige Anna Bommes richtet ihren Fokus auf die Cross-DM wie auch die schnellen Jungs aus ihrem Verein: Henry Krumm, Fabio Faulhaber und die Zwillinge Tom-Luca und Jan-Bastian Zwarg. Anna Bommes wollen auch die Qualifikation für die Deutschen Freiluft-Meisterschaften der U18-Jugend erreichen. Bommes unterbot bereits voriges Jahr über 3000 Meter die DM-Pflichtzeit, als sie sich für die U16-DM qualifizierte und Fünfte wurde. Mit ihrer Zeit von 10:29,55 Minuten steht sie auf Rang drei der Nordrhein-Bestenliste, wie übrigens auch über 800 und 2000 Meter.

(off)
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