Leichtathletik Schönes Wetter macht Läufer durstig

Leichtathletik · Beim zweiten und letzten Teil der Winterlaufserie des LC Nettetal taten sich die heimischen Athleten schwer. Über 15 Kilometer war der Moerser Sebastian Rosenberg am schnellsten unterwegs, er fühlt sich im Grenzland pudelwohl.

Schon wieder eine Verspätung: Wie vor ziemlich genau einem Monat beim ersten Teil der Winterlaufserie des LC Nettetal, als vor dem Start ein Teilnehmer wegen eines Herzinfarkts zusammenbrach, kam es am Wochenende bei Teil zwei vor dem Start zum Hauptlauf über 15 Kilometer zu einer Verzögerung. Dieses Mal war der Grund aber nicht so dramatisch: Die Feuerwehr musste auf der Strecke in der Nähe von Schloss Krickenbeck die zur Übung über den Laufweg verlegten Wasserschläuche einrollen, damit gestartet werden konnte. Einen überlegenen Sieg feierte Sebastian Rosenberg (Moerser TV) mit 52:13 Minuten bei 496 Teilnehmern vor dem Zweitplatzierten Sebastian Risko (52:57, Mönchengladbacher LG), der mit dem Rad aus Lürrip angeradelt kam.

Die Läufer erwiesen sich bei den frühlingshaften Bedingungen als sehr durstige Zeitgenossen, als sie zur Hälfte der Strecke nach einem Becher Wasser griffen und die leeren Behälter zu Hunderten wegwarfen. Viele der langsamen Läufer trugen zudem Batterien von Flüssigkeit um ihre Hüfte, als würden sie unterwegs verdursten. "Da der Zehn-Kilometer-Sieger vom ersten Lauf fehlte, habe ich nun die Serie gewonnen", freute sich Rosenberg, der bisher im Wettkampf noch nie 15 Kilometer gelaufen war. Das Grenzland scheint für ihn ein gutes Laufpflaster zu sein: Vor zwei Monaten gewann er schon den Hinsbecker Waldlauf und tags darauf in Wegberg den Halbmarathon. Die heimischen Männer taten sich sehr schwer: Erst nach 58:54 Minuten erreichte M 30-Senior Clemens Küppers (Athletik Waldniel) das Ziel. Ebenfalls blieb M 50-Senior Norbert Bläsing mit 59:18 unter der 60-Minuten-Grenze. Die 50-jährige Alexandra Schwartze (beide OSC Waldniel) schrammte als schnellste Frau mit 60:05 Minuten gerade daran vorbei. "Ich bin etwas zu schnell angegangen. Und zum Schluss wurde es richtig hart", meinte sie. Sie schaffte die Zeit in nagelneuen Laufschuhen, weil die alten Treter ihr an den Füßen schmerzten. Sie gewann die Serienwertung im Gesamtklassement der Frauen. Ihre Vereinskameradin Vi Scholzen (W 35), die voriges Jahr die Kreisbestenliste im Marathon anführte, lief 66:20 Minuten. "Sie war viel zu schnell. Sie sollte nach Plan 69 Minuten laufen", sagte ihre Trainerin Antje Hass. Vi Scholzen: "Ich fühlte mich heute sehr wohl. Am 26. April starte ich beim Hamburg-Marathon und will versuchen, unter 3:20 Stunden zu bleiben." Weitere Siege fuhren die Waldnieler über 600 Meter durch Charlotte Lange sowie über 2000 Meter durch Jonas Krumm und Viktoria-Lynn Klee ein. Über 5000 Meter erzielte der Sieger Nick Kämpgen (ASV Süchteln) 17:02 Minuten, Anna Bommes lief als schnellstes Mädchen 19:48. Beide Zeiten reichen für einen Eintrag in die Deutsche Schülerbestenliste.

(RP)
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