Fußball-Oberliga Nettetaler spielen auch gegen Negativserie

Nettetal · In der Fußball-Oberliga geht’s für den SC Union Nettetal am Sonntag zum 1. FC Kleve. Gegen diesen Gegner konnten die Nettetaler schon ewig nicht mehr gewinnen. Gelänge dieses Mal ein Sieg, könnten die Nettetaler vorbeiziehen.

 Im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Kleve fürchtet der SC Union Nettetal um den Einsatz von Dominik Dohmen (r.). Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler hat unter der Woche an einer Erkältung laboriert.

Im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Kleve fürchtet der SC Union Nettetal um den Einsatz von Dominik Dohmen (r.). Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler hat unter der Woche an einer Erkältung laboriert.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Das gute an Negatviserien ist, dass je länger sie dauern, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie enden. Insofern kann der SC Union Nettetal mehr Hoffnung vor dem Auswärtsspiel in der Fußball-Oberliga am Sonntag beim 1. FC Kleve haben als noch in der Hinrunde auf eigenem Platz. Hoffnung, das erste Pflichtspiel seit 2003 gegen die Klever zu gewinnen. Damals hatten die Nettetaler noch in der Verbandsliga auf eigenem Platz durch einen 2:0-Sieg gegen den späteren Meister und Aufsteiger Kleve drei ebenso wichtige wie überraschende Punkte im letztlich erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg geholt.

Auch das Heimspiel der laufenden Spielzeit hätten die Nettetaler nicht verlieren müssen, doch damals war es ein früher Fehler im Aufbauspiel, der eine ärgerliche 0:1-Niederlage einleitete. Gegen gut verteidigende Klever schaffte es der SCU dann nicht, zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Eine Niederlage gegen einen Mitaufsteiger, die nach einem starken Saisonstart Wirkung zeigte. Auch die folgenden fünf Spiele verlor die Mannschaft von Trainer Andreas Schwan, schoss dabei kein Tor und holte nur einen Punkt. Allerdings zeigte sich anschließend die Stärke des Nettetaler Trainerteams, in Krisensituationen mutig zu sein, personell und taktisch auch mal etwas Überraschendes auszuprobieren. Bis zur Winterpause ging damals nur noch eines von acht Spielen verloren. So kann es nicht überraschen, dass Schwan und Co. nach den beiden Niederlagen zum Jahresstart auch in der wichtigen Partie am vergangenen Wochenende gegen den FSV Duisburg einige Neuerungen aus dem Hut zauberten.

Dazu gehörte auch die Umstellung vom bislang bevorzugten 4:4:2-System auf 4:2:3:1 und die Rolle rückwärts nach dem 0:1-Rückstand in der zweiten Hälfte. Dann wechselte Schwan Dimitrios Touratzidis und Niklas Thobrock ein und setzte wieder auf eine Zweierspitze, was sich als letztlich entscheidend dafür herausstellte, dass es noch zum 3:1-Sieg reichte. „Wir haben hoch gepokert. Aber die Partie hat gezeigt, dass wir wirklich jeden Spieler brauchen. Und dass wir taktisch so flexibel sind, war natürlich auch eine gute Erkenntnis“, erklärt Andreas Schwan.

Und so will Schwan die personelle und taktische Flexibilität in seinem Kader auch dieses Mal nutzen, um sich optimal auf den nächsten Gegner, also Kleve, einzustellen. Dass das ein hartes Stück Arbeit wird, weiß der SCU-Coach nur allzu gut, denn er hält große Stücke auf die Arbeit seines Kollegen Umut Akpinar. Der 41-Jährige, der selbst seit Anfang der 2000er Jahre Ewigkeiten auf hohem Niveau für Kleve gespielt hatte, führte die Erstvertretung nach zwei Trainer-Lehrjahren bei der Reserve in der vergangenen Saison auf Anhieb in die Oberliga: „Umut leistet dort sehr gute Arbeit. Kleve steht zu Recht im Mittelfeld und wird nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben“, prognostiziert Andreas Schwan.

Doch bei aller Wertschätzung für den Trainerkollegen würde er ganz sicher nicht zögern, drei Punkte aus Kleve mitzunehmen und den Gegner damit zu überholen. Denn durch den Sieg gegen Duisburg sind die Nettetaler mit jetzt 29 Zählern bis auf einen Punkt an die Klever herangerückt und könnten sie demzufolge mit einem Auswärtssieg überflügeln. „Wir müssen aber demütig bleiben, auch mit einem Punkt würden wir die 30-Punkte-Marke knacken“, betont Andreas Schwan. Hört sich also ganz danach an, als könne der SCU-Trainer auch gut damit leben, wenn im Falle eine Unentschiedens die Negativserie gegen den 1. FC Kleve noch weiter Bestand haben würde.

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