Fußball-Oberliga Nur ein Sieg hilft den Nettetalern weiter

Soll es noch etwas werden mit dem Klassenverbleib in der Fußball-Oberliga, muss der SC Union Nettetal sein Heimspiel gegen den TV Jahn Hiesfeld gewinnen. Konkurrent ETB SW Essen trennte sich unter der Woche von seinem Trainer.

 Vize-Kapitän Bastian Levels (r.) stand dem SC Union Nettetal wegen einer Fußverletzung lange Zeit nicht zur Verfügung. Gegen Hiesfeld kann er vielleicht zumindest auf der Auswechselbank Platz nehmen.

Vize-Kapitän Bastian Levels (r.) stand dem SC Union Nettetal wegen einer Fußverletzung lange Zeit nicht zur Verfügung. Gegen Hiesfeld kann er vielleicht zumindest auf der Auswechselbank Platz nehmen.

Foto: Joerg Knappe

Von den Vereinen, die zwei Spieltage vor Abschluss der Fußball-Oberliga noch in Abstiegsnöten stecken, hat als Erster der ETB SW Essen die Nerven verloren. Wie Mitte der Woche bekannt wurde, entließ der ehemalige Zweitligist und DFB-Pokalsieger von 1959 Trainer Manfred Wölpper und zog damit die Konsequenzen aus dem desaströsen Auftritt bei der 0:2-Heimniederlage gegen TuRU Düsseldorf. Kapitän Sebastian Michalsky soll das Unheil des Gangs in die Landesliga abwenden. Beim Aufsteiger SC Union Nettetal herrscht dagegen vor dem wichtigen Heimspiel am Sonntag gegen den bereits als Absteiger feststehenden TV Jahn Hiesfeld angespannte Ruhe, an der Eignung von Trainer Andreas Schwan in der finalen Phase des Abstiegskampfs gibt es keine Zweifel.

Der Grund für die unterschiedliche Bewertung der Lage in beiden Lagern hat zweifellos mit unterschiedlichen Ansprüchen zu tun. Während sich die Essener vor dem Saisonstart den Regionalliga-Aufstieg zum Ziel gesetzt hatten, ging es für die Nettetaler als Oberliga-Novize nur darum, irgendwie die Klasse zu halten. Das hätten sie in der Vergangenheit mit den aktuell 39 Punkten so gut wie immer schon geschafft gehabt, doch sie haben das Pech, dass die Liga in der laufenden Spielzeit sehr ausgeglichen ist. Will sich die Truppe von Andreas Schwan angesichts des Restprogramms der Konkurrenten Essen (40 Punkte), SC Düsseldorf-West (41), VfB Hilden (41) und SpVg. Schonnebeck (42) noch realistische Chancen auf eine weiteres Jahr in der fünften Liga bewahren, hilft am Sonntag nur ein Heimsieg weiter. „Das haben wir den Jungs beim Training auch gesagt. Wenn wir nicht gewinnen, steigen wir ab. Um den Druck auf die Konkurrenz hoch zu halten, wollen wir mit 42 Punkten in den letzten Spieltag gehen“, erklärt Andreas Schwan.

Doch um zu gewinnen, das ist eine Binse, braucht es Tore. Und die zu erzielen, tun sich die Nettetaler in dieser Saison extrem schwer. Mit 37 Treffern hat der SCU den schlechtesten Wert aller Oberligisten vorzuweisen. Sogar das schon lange als Absteiger feststehende, abgeschlagene Tabellenschlusslicht FSV Duisburg hat zwei Tore mehr auf dem Konto. Das Hautproblem der Nettetaler war exemplarisch am vergangenen Wochenende mal wieder beim 0:0 gegen den SC Velbert zu beobachten. Mit ihrem auf schnelles Umschalten ausgelegten Spiel tun sie sich gegen abwartende, tief stehende Gegner sehr schwer. Und die wenigen sich bietenden Chancen werden dann nicht konsequent genug genutzt. Standards wären gerade in solchen Spielen ein probates Mittel, doch in solchen Situationen torgefährliche Spezialisten wie Bastian Levels und Martin Stroetges stehen seit Wochen gar nicht oder nur eingeschränkt zu Verfügung. Immerhin: Levels könnte als Alternative auf die Bank zurückkehren.

„Wir müssen von Beginn an Gas geben und uns viele Szenen im Strafraum erarbeiten“, erklärt Andreas Schwan, der nicht damit rechnet, dass die bereits abgestiegenen Gäste trotz der jüngsten Unstimmigkeiten im Verein Geschenke verteilen. Da sei es das beste Rezept, so Schwan, durch das eigene Auftreten von Beginn an klarzumachen, dass es nur eine Mannschaft geben könne, die den Platz als Sieger verlässt. „Wenn es dann nicht gleich klappt, brauchen wir aber auch Geduld“, betont der SCU-Coach. Da hilft es sicher, dass in Nettetal um das Team herum Ruhe herrscht - anders als in Essen.

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