Fußball-Oberliga Nettetaler stehen vor hartem Saisonfinale

Nettetal · Im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Oberliga käme dem SC Union Nettetal ein Heimsieg gegen Bocholt sehr gelegen.

 Max Pohlig, hier mit dem Fuß am Ball, kehrt nach einer Sperre für das Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt zurück in den Kader des SC Union Nettetal.

Max Pohlig, hier mit dem Fuß am Ball, kehrt nach einer Sperre für das Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt zurück in den Kader des SC Union Nettetal.

Foto: Fupa

Trainer Andreas Schwan hat in der zweiten Osterferienwoche im Familienurlaub noch mal die Akkus aufgeladen. Das war auch nötig, denn dem SC Union Nettetal steht im Saisonendspurt auf dem Weg zum angestrebten Klassenverbleib noch mal ein knüppelhartes und vor allem nervenzehrendes Restprogramm von fünf Spielen bevor. Denn der schöne Vorsprung auf den 15. Platz, der entweder direkt in die Landesliga oder in eine Relegation führt, ist mittlerweile auf zwei magere Pünktchen zusammengeschmolzen. Während die Konkurrenz jüngst fließt punktete, gingen die Nettetaler zweimal leer aus. Das sollte sich schleunigst ändern, am besten schon am Sonntag daheim gegen den 1. FC Bocholt.

Damit das gelingt, ist sich Schwan sicher, muss seine Mannschaft allerdings den Abstiegskampf wieder voll annehmen. „Es muss an unserem Auftreten zu erkennen sein, dass wir unbedingt wollen. Wir müssen über ein besseres Zweikampfverhalten mehr Zugriff bekommen und einen höheren Aufwand betreiben“, erklärt Schwan. In den jüngsten Spielen gegen Hilden (0:4) und während seines Urlaubs gegen TuRU Düsseldorf (0:2) sei das nicht über die volle Distanz zu erkennen gewesen. „Wir müssen uns jetzt einfach für eine insgesamt gute Saison belohnen und müssen alles raushauen. Es wäre schlimm, wenn wir uns am Ende den Vorwurf machen müssten, nicht alles gegeben zu haben“, betont Schwan.

Ein Blick auf die Fakten zeigt, dass die Lage zwar ernst, aber alles andere als hoffnungslos ist. Durch die Niederlage bei TuRU Düsseldorf hinkt Nettetal aktuell seiner Ausbeute zum selben Zeitpunkt der Hinrunde nur drei Punkte hinterher. Hatten sie damals vor der Partie gegen Bocholt 14 Zähler, sind es aktuell elf. Hinzu kommt, dass es in den letzten fünf Spielen noch gegen zwei Gegner geht (VfB Speldorf, Jahn Hiesfeld), die schon so gut wie abgestiegen sind. Zudem steht noch die Partie gegen Mitaufsteiger SC Velbert an, der dann schon gerettet sein könnte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass unter Erfolgsdruck in solchen Spielen die Beine besonders schwer werden können.

Deswegen wäre es überaus hilfreich, wenn es gegen Bocholt mal wieder unerwartete Punkte gäbe. So wie es dem ärgsten Verfolger SC Düsseldorf-West jüngst bei der SSVg Velbert gelang. Das würde deutlich Druck vom Kessel nehmen. Doch was sich so einfach anhört, ist auf dem Feld eine Herkulesaufgabe. Schließlich sind die Bocholter nicht umsonst Tabellendritter. „Die Bocholter stehen zu Recht vorne. Sie verfügen über ein gutes Tempo, sind technisch stark und in der Offensive gefährlich“, sagt Andreas Schwan über den Gegner. Mit Blick auf dieses Stärkenprofil ist der SCU-Coach froh, dass in Gestalt vom Max Pohlig und Oguzhan Bonsen zwei wichtige Stützen seiner Vierer-Abwehrkette wieder zur Verfügung stehen.

Doch bei allem Respekt vor den offensiven Qualitäten der Gäste, könnte diese Spielanlage den Nettetalern auch entgegenkommen, Denn ihre durchwachsene Bilanz auf eigenem Platz (Heimtabelle Platz 16 mit 14 Punkten) handelten sie sich hauptsächlich gegen Gegner ein, die eher abwartend spielten und auf Fehler lauerten. „Damit rechne ich bei Bocholt überhaupt nicht“, betont Schwan. Eher wird der eine oder andere Nettetaler darauf hoffen, dass die Gäste vielleicht etwas sorglos anreisen, schließlich ist die Saison sportlich gelaufen. Weder nach oben noch nach unten geht noch viel. Doch Schwan will von solchen Gedankenspielen nichts wissen: „Wir müssen auf dem Platz aktiv etwas für den Erfolg tun.“ Dass es geht, hat der 2:1-Sieg im Hinspiel bewiesen.

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