Fußball-Oberliga Nettetal verspielt 2:0 gegen SV Straelen

Fußball-Oberliga · Die Nettetaler zeigten sich gegen den Oberliga-Primus lange ganz stark, unterlagen am Ende aber noch deutlich mit 2:5.

 Stürmer Vensan Klicic (vorne) schoss den SC Union Nettetal gegen den Tabellenführer SV Straelen überraschend mit 2:0 in Führung. Am Ende setzte sich der Favorit aber dennoch mit 5:2 durch.

Stürmer Vensan Klicic (vorne) schoss den SC Union Nettetal gegen den Tabellenführer SV Straelen überraschend mit 2:0 in Führung. Am Ende setzte sich der Favorit aber dennoch mit 5:2 durch.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Bei ihrem ersten Besuch als Trainerin des SV Straelen in der Christian-Rötzel-Kampfbahn wusste Ex-Nationalspielerin Inka Grings kurz nach der Halbzeit nicht so recht, wie ihr Geschah. „Ich dachte, ich bin im falschen Film“, sagte die 40-Jährige zu der Phase des Meisterschaftsspiels beim SC Union Nettetal, als es plötzlich so aussah, als wäre der souveräne Tabellenführer auf dem besten Weg, sich einen Ausrutscher beim Kellerkind zu leisten. Denn nach einem Doppelschlag von SCU-Stürmer Vensan Klicic (47./56.) lagen die Straelener urplötzlich 0:2 zurück. „Doch wir haben die Ruhe bewahrt, weil wir um unsere Qualität wissen“, sagte Grings mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Und tatsächlich konnte sie sich am Ende noch über einen deutlichen 5:2 (0:0)-Sieg freuen.

Die Gemütslage bei den Nettetalern war verständlicherweise komplett anders. „Ich bin enttäuscht, weil wir über 60 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht haben“, sagte SCU-Coach Andreas Schwan und fügte ein paar Sätze später hinzu: „Mich ärgert, dass wir wegen unserer Naivität letztlich leer ausgegangen sind. Schließlich haben wir durch drei Ballverluste den Gegner zu Toren eingeladen.“ Wobei die für die Gastgeber unglückliche Wende in der Partie nicht alleine in den Nettetaler Unkonzentriertheiten begründet lag, es brauchte auf der Gegenseite auch die entsprechende Qualität, um davon zu profitieren. Und die ist beim Regionalliga-Absteiger, der gerne in die vierthöchste Spielklasse zurückkehren möchte, mehr als ausreichend vorhanden. So ausreichend, dass es sich Trainerin Inka Grings sogar leisten konnte, Toptorjäger Shun Terada und dessen Bruder Ryo zunächst auf der Bank zu lassen.

Doch als die Straelener 0:1 zurücklagen, kam zunächst Shun Terada. Danach fiel zwar noch 0:2, aber als dann Straelens Kevin Weggen im Mittelfeld das Spiel an sich riss, lief das Spiel nur noch in einer Richtung. Auch weil die anderen Wechsel der Gäste weitere Qualität brachten, während Andreas Schwan mit den Spielern von der Bank keine neuen Impulse setzen konnte - eher im Gegenteil. Der Anfang vom Ende passierte offenbar im Überschwang der Führung, als die Nettetaler zu weit aufgerückt waren und nach einem Ballverlust einen langen Diagonalball nicht verteidigen konnte. Shun Terada bedankte sich mit einem Heber über den herauseilenden Tim Tretbar mit dem Treffer zum 1:2. Nur wenig später war es der Japaner Terada, der für seinen Landesmann Meguru Odagaki ablegte, was das 2:2 zur Folge hatte. Von da an hatten die Nettetaler dem Tempo und der Präzision der Straelener Offensivbemühungen nichts mehr entgegenzusetzen und fingen sich nur drei weitere Treffer.

Das hatte in der ersten Spielhälfte noch ganz anders ausgesehen. Da schafften es die Gastgeber, durch hohen läuferischen Einsatz, mutiges Verteidigen und eine gute Organisation den Favoriten über weite Strecken vom eigenen Tor wegzuhalten und selbst auch immer wieder offensive Akzente zu setzen. So war es wirklich nicht unverdient, dass die Nettetaler dank zweier schön herausgespielter Tore kurz nach der Pause in Führung gingen. So blieb SCU-Coach Schwan trotz allem Frust auch eine positive Erkenntnis: „Wir haben wieder gezeigt, dass wir mit den Teams von oben mithalten können. Wir sind nicht weit weg.“ Am kommenden Sonntag ist aber zuvorderst Nervenstärke gefragt, denn dann geht’s nach Wuppertal zum Kellerduell beim Cronenberger SC.

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