Fußball Richtungweisendes Derby in Nettetal

Fussball-Landesliga · Am dritten Landesliga-Spieltag steht das erste Grenzland-Duell der neuen Saison auf dem Programm. Die Mannschaft von Trainer Chiquinho empfängt die VSF Amern, die sich jüngst mit vielen anderen Themen beschäftigen mussten.

 Vorige Saison erspielten sich die VSF Amern mit einer Kontertaktik einen 2:1-Sieg bei Union Nettetal. In dieser Szene enteilt Daniel Kawohl seinem Gegenspieler.

Vorige Saison erspielten sich die VSF Amern mit einer Kontertaktik einen 2:1-Sieg bei Union Nettetal. In dieser Szene enteilt Daniel Kawohl seinem Gegenspieler.

Foto: Franz-Heinrich Busch jun.

Endlich, es ist so weit. Am dritten Spieltag der neuen Landesliga-Saison kommt es am Sonntag zum ersten Grenzland-Derby. Der SC Union Nettetal empfängt am Sonntag die VSF Amern. Die Anhänger beider Vereine warten bereits ungeduldig auf dieses Spiel. Im Gegensatz zu den beiden Trainern, die nach den jeweiligen Auftritten am vorigen Wochenende noch den ein oder anderen Analysebedarf haben.

Für Chiquinho, Coach des gastgebenden SC Union Nettetal, ist das Spiel gegen Amern ein Spiel wie jedes andere auch: "Schließlich geht es auch hier nur um drei Punkte." Aber um erfolgreich zu sein, bedarf es dann doch einer anderen Leistung als beim Auftritt in Straelen. "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass Straelen ein konterstarker Gegner ist. Aber wir haben es einfach nicht auf dem Platz umsetzen können", erklärt der Ex-Profi. Die Leidenschaft, die Intensität und die Laufbereitschaft, die die Blau-Gelben zum Auftakt gegen St. Tönis noch auszeichneten, ließen sie in der Blumenstadt vermissen. Und daran möchte der Übungsleiter erinnern. Dass die anhaltende Misere von fünf verletzungsbedingten Ausfällen für den neuen Coach keine Ausrede ist, ehrt den 40-Jährigen. Und es zeichnet ihn und das Umfeld auch aus, dass die Blau-Gelben nach zwei Spielen ohne Sieg nicht aus der Ruhe zu bringen sind. Allerdings ist angesichts der geringen Ligagröße mit nur 13 Mannschaften klar, dass sich die Teams keine langen Auszeiten nehmen dürfen. Da heißt es vielmehr, relativ schnell Punkte zu sammeln, um nicht unnötig unter Druck zu geraten. "Insgesamt gibt es nicht viel zu analysieren, da wir auch in Straelen vieles richtig gemacht haben", sagt Chiquinho. Schließlich hielt Union nicht nur bis zum Rückstand die Fäden in der Hand.

Ein paar Kilometer weiter weiß man nicht so recht, wie man den Spielabbruch im Heimspiel gegen den VfL Tönisberg zu werten hat. Beim VSF Amern drehte sich in den zurückliegenden Tagen vieles um dieses Thema. Doch kommentieren möchte dies Rainer Bruse keineswegs: "Ich werde mich nicht dazu äußern, sondern die Entscheidung akzeptieren." Vielmehr sorgt er sich, dass die Zahl der "Nebenkriegsschauplätze" die Konzentration seiner Mannschaft gefährdet. Er ist überzeugt, dass auch das ganze Hickhack um das Niederrheinpokalspiel gegen den MSV Duisburg nächsten Dienstag im PCC-Stadion des VfB Homberg Spuren bei seinen Akteuren hinterlässt. Aber halt keine Positiven. So erwischt sich der sonst ruhige und besonnene Übungsleiter selbst dabei, dass keine Vorfreude, sondern Ärger in diesem Zusammenhang überwiegt. Und so heißt es für die Amerner, die ebenfalls wie die Nettetaler fünf Spieler (zum Beispiel Stephan Kern) ersetzen müssen, Kräfte zu bündeln und sich für den Auftritt gegen Tönisberg zu rehabilitieren. "Denn das war einfach unterirdisch, wie wir gespielt haben", kritisiert Bruse auch Tage später noch den desolaten Auftritt seiner Mannschaft. Und diesen Eindruck wollen die Gäste schnellstmöglich wieder ausbügeln. So erwarten die sicherlich zahlreichen Zuschauer ein sehr intensives Derby gespickt mit der Brisanz, dass eine Mannschaft im Falle des Misserfolgs bereits unter erhöhten Erfolgsdruck steht - und das dann nach dem dritten Spieltag.

(sms)
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