Kampfsport Querelen zwingen Sportler in neue Vereine

Nettetal · Das Grenzland ist nicht gerade vielen Weltklassesportlern gesegnet. Es gibt sie aber - und eine von ihnen ist Taekwondoka Madeline Folgmann, die bis vor kurzem bei Wettkämpfen als Athletin der TG Jeong Eui Nettetal sogar noch für einen Grenzlandverein auf die Matte ging. Dass die RP-Sportlerin des Monats (siehe Text oben) das seit den Deutschen Junioren-Meisterschaften am zweiten Oktoberwochenende für den rheinland-pfälzischen TC Ingelheim tut, hat sie sich nicht ausgesucht. Ihr Trainer Björn Pistel hat sich diesen Kniff ausgedacht, um Folgmann und anderen Sportlern von der TG Jeong Eui Nettetal einen weiteren Start bei Meisterschaften zu ermöglichen. Denn kurz vor der Junioren-DM wurde die TG als Folge eines schon lange schwelenden Funktionärsstreits auf Bundes- und Landesebene aus der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo Union (NWTU) ausgeschlossen, wodurch ihre Aktiven automatisch die Startberechtigung verloren.

 Björn Pistel ist Trainer bei der TG Jeong Eui Nettetal.

Björn Pistel ist Trainer bei der TG Jeong Eui Nettetal.

Foto: TG Jeong

"Ich und die Trainer von drei anderen Vereinen haben geahnt, dass die NWTU so handeln würde. Deswegen haben wir unsere guten Kontakte zu Vereinen in anderen Landesverbänden genutzt, um unseren Sportlern einen Start bei der DM zu ermöglichen", erklärt Björn Pistel, Trainer und Jugendwart bei der TG Jeong Eui Nettetal. Andere Vereine hatten nicht geglaubt, dass die NWTU so weit geht und mussten deswegen bei den nationalen Titelkämpfen in Schwabach zuschauen. Dass die NWTU so weit gegangen ist, hat damit zu tun, dass es im Zuge der Funktionärsquerelen rund um die Abwahl des ehemaligen Präsidenten der Deutschen Taekwondo Union, Park Soo Nam, Anfang des Jahres zur Gründung eines neuen Landesverbandes gekommen ist. Neben der NWTU gibt es jetzt parallel auch noch die Taekwondo Union Nordrhein-Westfalen (TU NRW). "Den ausgeschlossenen Vereinen wurde von der NWTU verbandsschädigendes Verhalten vorgeworfen", sagt Björn Pistel, der selbst als Referent für Zweikampf im Vorstand des neuen Verbandes sitzt. Während sich die betroffenen Vereine aktuell vor Gericht gegen ihren Ausschluss wehren, kämpft die TU NRW nach der Aufnahme in den Dachverband für Budotechniken auch noch um die Aufnahme in die Deutsche Taekwondo Union.

(RP)
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