Fußball Philipp Wiegers ist eine wichtige Konstante
Fussball-Landesliga · Der 1. FC Viersen hat mit Wiegers und Kapitän Ümit Kocaman eine verlässliche Innenverteidigung. Morgen geht es zum VfL Tönisberg.
Elf Spiele hat der 1. FC Viersen in dieser Saison absolviert. Das sind 990 umkämpfte Minuten. Im Kader des Traditionsvereins haben es lediglich zwei Akteure geschafft, alle bisherigen Landesligaminuten auf dem Platz zu stehen. Der eine ist fast schon erwartungsgemäß Kapitän und Routinier Ümit Kocaman, der seit vielen Jahren einer der beständigsten Innenverteidiger (egal in welcher Liga) ist. Der andere Spieler macht nicht so häufig von sich reden, auch wenn er in der anstehenden Winterpause bereits ein Jahr am Hohen Busch spielt. Es ist Philipp Wiegers, ebenfalls Innenverteidiger.
Zusammen mit Kocaman gehört Wiegers zum Besten, was die Liga an Innenverteidigern zu bieten hat. In Zahlen ausgedrückt: Mit 13 Gegentoren verfügt der 1. FC über die viertbeste Defensive der Liga. "Philipp verfügt über ein ungeheueres Potenzial. Und es ist noch lange nicht ausgereizt", sagt sein Trainer Willi Kehrberg.
Er weiß inzwischen sehr genau, was er an dem gebürtigen Kaldenkirchener hat: "Wir wollen irgendwann wieder eine Klasse höher spielen. Mit möglichst vielen Eigengewächsen. Philipp Wiegers könnte dann eine der tragenden Säulen sein."
Auch für den Blondschopf selbst soll die Landesliga nicht unbedingt die höchste Spielklasse sein. Wiegers will mehr, auch wenn er sich aktuell auf seine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann konzentrieren möchte – und den 1. FC Viersen. Seine ersten fußballerischen Schritte machte er für den TSV Kaldenkirchen. "Mein Vater hat auch bereits für Kaldenkirchen gespielt", erklärt der bekennende Anhänger von Borussia Mönchengladbach. So lag es eben in der Familie, auch wenn sein älterer Bruder inzwischen für Fortuna Dilkrath die Fußballschuhe schnürt.
Die Niederrheinliga lernte er als C-Jugendlicher beim SC Union Nettetal kennen, gefolgt von einem erneuten – diesmal nur einjährigen – Intermezzo in Kaldenkirchen und der abermaligen Rückkehr in die Niederrheinliga zu Nettetal. Dann wurde der niederländische Zweitdivisionär VVV Venlo auf Wiegers aufmerksam und verpflichtete ihn. "In den Niederlanden wird viel Wert auf eine gute taktische und fußballerische Ausbildung gelegt. Das kommt mir jetzt sicher zugute", blickt Wiegers zurück auf seine Zeit in Venlo, die im Jugendbereich zusammen mit Helmond Sport eine Spielgemeinschaft bilden, zurück. Der Sprung ins Profigeschäft war dem 190 Zentimeter großen Abwehrspieler leider nicht vergönnt. Er war für den Zweitligisten Helmond Sport vorgesehen, befand sich dort auch bereits im Training. "Aber es hat dann doch nicht geklappt", schmunzelt Wiegers. Das Warum ist ihm aber bis heute nicht erläutert worden.
Über den TSV Kaldenkirchen, die zweite Rückkehr in seine Heimatstadt, kam er nach Viersen und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zur Leitfigur. Seine Schwächen sieht er, trotz seiner Körpergröße, im Kopfballspiel. "Er kann sich noch in allen Bereichen verbessern", beurteilt sein Trainer das ungeheure Leistungsspektrum des überaus fair spielenden Innenverteidigers. In elf Spielen sah er nur einmal die Gelbe Karte, denn zumeist sucht er nach einer spielerischen Lösung. So will Wiegers auch beim Auswärtsspiel in Tönisberg dazu beitragen, dass der 1. FC mit dem dritten Auswärtssieg in Serie seinen deutlichen Aufwärtstrend fortsetzen kann.