Fußball Noch keine Trainerdiskussion in Viersen

Viersen · FC-Coach Willi Kehrberg fordert in der Fußball-Landesliga von seinen Spielern mehr Mut.

 Es könnte besser laufen für Willi Kehrberg und den 1. FC Viersen.

Es könnte besser laufen für Willi Kehrberg und den 1. FC Viersen.

Foto: BSEN

Bei dem schwachen Saisonstart des SC Union Nettetal in der Fußball-Landesliga und dessen Begleiterscheinungen ist fast ein wenig untergegangen, dass es eine heimische Mannschaft gibt, die noch schlechter dasteht als die Nettetaler. Während die Union aus sechs Spielen nur zwei Punkte holte und als Konsequenz am Dienstag Trainer Chiquinho entließ, weist der 1. FC Viersen vor dem morgigen Heimspiel gegen den SC Velbert lediglich einen Punkt auf und ziert sogar das Tabellenende.

"Eine Trainerdiskussion wird bei uns allerdings nicht geführt. Als ich von der Entlassung Chiquinhos erfahren habe, bin ich mit dem Thema ganz offensiv auf die Mannschaft zugegangen und habe betont, dass sie die Spieler keine Gedanken darüber machen müssen", sagt FC-Coach Willi Kehrberg, "denn so etwas verunsichert eine junge Mannschaft nur noch zusätzlich." Dass Kehrberg als Trainer glaubhaft versichern kann, dass es keine Trainerdiskussion gibt, hat auch damit zu tun, dass er beim 1. FC Viersen eine Institution ist. Er hat schon für den Verein gespielt und dient ihm seit etlichen Jahren in unterschiedlichen Funktionen. Er hat nicht nur die erste Mannschaft im Blick, sondern er hängt mit dem ganzen Herzen am gesamten Verein. In enger Abstimmung mit dem Sportlichen Leiter Ronny Mustac und dem Vorsitzenden Michael Berghausen werden wichtige Entscheidungen getroffen. "Wir suchen alle gemeinsam nach Wegen, um aus unserer schwierigen Lage herauszukommen. Wenn das alles nicht reicht, muss auch ich mich irgendwann hinterfragen. Aber so weit ist es noch lange nicht", betont Kehrberg.

Dass er und seine Mannschaft bislang noch nicht so kritisch im Fokus standen, hat freilich auch damit zu tun, dass die Ansprüche bei weitem nicht so hoch sind wie in Nettetal. Mit dem stark verjüngten Kader wollten die Viersener nur eine möglichst gute Rolle in der Landesliga spielen. Mittlerweile dürfte allerdings klar sein, dass es nur darum geht, den Abstieg zu vermeiden. Auf diesem Weg wäre ein Erfolgserlebnis gegen die starken Velberter, die in beiden vergangenen Spielzeiten zweimal Dritter wurden, sehr hilfreich. Das würde den Druck für die nachfolgenden Kellerduelle gegen Heiligenhaus und Dormagen deutlich reduzieren.

Eine Idee, wie ein Erfolg gegen Velbert gelingen soll, hat Kehrberg jedenfalls: "Zuletzt ist es uns gelungen, die Mitte zuzumachen und diszipliniert zu sein. Aber das reicht nicht. Die Spieler müssen im richtigen Moment auch mal mutig sein und etwas Überraschendes versuchen." Im Training klappt das sehr gut, doch jetzt sind Spieler gefragt, die das auch unter Wettkampfbedingungen umsetzen.

Zum Personal Ausfälle: Richter, Broens (verletzt), Friesen (gesperrt)

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort