Spieler des Tages Ein Kopfballungeheuer, das eigentlich keines ist
NETTETAL · Bastian Levels erzielte für die Oberliga-Fußballer von Union Nettetal beide Tore zum überraschenden 2:1-Auswärtssieg gegen den 1. FC Bocholt.
Für gewöhnlich erzielen Verteidiger eher selten ein Tor, von einem Doppelpack ganz zu schweigen. Im Falle von Bastian Levels verhält sich dies allerdings etwas anders. Zwar erzielte der Verteidiger des Fußball-Oberligisten SC Union Nettetal am Sonntag im altehrwürdigen Stadion „Am Hünting“ seine ersten beiden Saisontreffer, von ungefähr kommt dies aber nicht. Denn vor einem Jahr stand der heute 27-Jährige nach seinem ersten Doppelpack im Nettetaler Dress mit sieben Treffern an der Spitze der internen Torjägerliste des Sportclubs.
„Ich bin mit Sicherheit kein Kopfballungeheur“, sagt Levels, „aber ich antizipiere gut.“ Und genau mit dieser Fähigkeit verhalf er seiner Mannschaft gegen den ambitionierten 1. FC Bocholt zum Überraschungserfolg, als er gleich zweimal (70., 79.) nach einem Eckball von Dominik Kohnen zur Stelle war und das Spiel so zugunsten des Aufsteigers drehte. Ohnehin ist der jüngere Bruder von Tobias Levels, der als Profi seine Fußballschuhe unter anderem für Borussia Mönchengladbach schnürte, ein ganz wichtiger Bestandteil im Team von Andreas Schwan, den er trotz seines jungen Alters sehr schätzt. Dass die Wertschätzung auf Gegenseitigkeit beruht, zeigen nicht nur die Einsatzzeiten Levels‘, der unter Schwan nur einen Bruchteil der Spiele verpasste, sondern auch die Tatsache, dass er auch in dieser Spielzeit wieder das Amt des Vize-Kapitäns bekleidet.
„Es gibt Spieler, die Verantwortung übernehmen möchten - und da zähle ich mich definitiv zu. Vor allem die jungen Spieler müssen merken, dass es in der Mannschaft jemanden gibt, der das Spiel versteht, vorweggeht und ihnen den Druck nimmt“, erklärt er. Immerhin sei die Oberliga für das Gros des Kaders absolutes Neuland und jeder Fehler werde sofort bestraft. Umso schöner ist es für Levels in jedem Spiel zu spüren, dass das Team bereits ist, alles zu geben: „Wenn man sieht, wie wir auftreten und wie viel Herz wir zeigen, dann macht das schon Spaß.“ Deshalb sei es auch zweitrangig, dass er seit seinem Umzug von Tönisvorst nach Düsseldorf vor einem Jahr eine große Strecke zu den Trainingseinheiten und Spielen zu absolvieren habe. „Ich spiele mittlerweile meine vierte Saison hier und das mit Sicherheit nicht ohne Grund“, gibt der Verteidiger zu verstehen.
Freilich hätte Levels nach seinem Doppelpack nichts gegen weitere Treffer einzuwenden, doch ihm ist klar, dass er andere Aufgaben hat: „Es wäre natürlich schön, denn das würde dem Team auf dem Weg zum Klassenerhalt helfen. Aber in erster Linie bin ich da, um Tore zu verhindern und da sehe ich uns auf einem guten Weg.“