Kampfsport Nettetalerin für Felix-Award nominiert

Nettetal · Auch mit Hilfe von Weltklasse-Taekwondoka Madeline Folgmann brachte die TG Jeong Eui Nettetal ihren beliebten Euregio-Cup gut über die Bühne. Gestern wurde bekannt, dass sie bei der NRW-Sportlerwahl des Jahres zur Wahl steht.

Foto: Verein

Bei der mittlerweile 20. Auflage des beliebten Euregio-Cups der TG Jeong Eui Netteal konnte Madeline Folgmann überaus zufrieden sein. Beim Coachen einiger Nachwuchskämpfer sah die Weltklasse-Taekwondoka aus den Reihen des Ausrichters nicht nur gute Vorstellungen ihrer Schützlinge, auch ihre eigenen Leistungen in der laufenden Saison rückten noch mal in den Fokus. In seiner Funktion als stellvertretender Generalsekretär der Europäischen Taekwondo-Union und Präsident der neuen Taekwondo-Union Nordrhein-Westfalen war Antonio Babarino nämlich unter anderem nach Nettetal gekommen, um die Weltrangliste-Fünfte für ihren U21-EM-Titel und den dritten Platz bei der Universiade zu ehren. Was Babarino und die meisten anwesenden Aktiven zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Dank dieser Leistungen wurde die 20-Jährige gestern in der Kategorie "Newcomer/in des Jahres" auch für die Sportlerwahl des Jahres in Nordrhein-Westfalen, den sogenannten Felix-Award, nominiert.

"Ich habe es schon vor zwei Wochen erfahren, durfte aber nichts verraten", erklärte Folgmann gestern. "Ich war total überrascht, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet." Was die Wahl so besonders macht, ist, dass nicht ein Expertengremium entscheidet, sondern dass die Öffentlichkeit auf der Internseite www.nrw-sportlerdesjahres.de abstimmen kann. Die Wahl läuft bis zum 4. Dezember, die Sieger werden dann bei einer hochkarätig besetzten Abschlussveranstaltung am 15. Dezember in Düsseldorf geehrt. Auf dem Weg dorthin hat es Folgmann allerdings mir harter Konkurrenz zu tun. Ebenfalls in ihrer Kategorie nominiert sind Hochspringer Falk Wendrich (LAZ Soest), Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre (Bayer Leverkusen), Dressurreiterin Hannah Erbe (Dressurstall Schiergen) und Bobfahrer Bennett Buchmüller (BSC Winterberg). "Mit Hilfe des Vereins, Facebook und unserer Kontakte werden wir alles tun, damit ich möglichst weit vorne lande. Aber grundsätzlich bin ich erst mal nur froh, dass ich überhaupt dabei bin", sagte Folgmann.

Beim Euregio-Cup musste sie am Wochenende allerdings zunächst einen holprigen Start miterleben. "Die Technik hat nicht so richtig funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Björn Pistel aus dem Organisationsteam. In der Halle gab es starke Störsignale, so dass die Trefferanzeige auf allen drei Kampfflächen nicht funktionierte. Nach einer Pause wurden die Kämpfe wegen der eingetretenen Zeitverzögerung auf zwei Runden reduziert und es wurde auf die traditionelle Punktvergabe umgestellt. Das tat der Stimmung allerdings keinen Abbruch, niederländische, belgische und Kämpfer aus Nordrhein-Westfalen sowie Gäste aus Rheinland-Pfalz und sogar aus Niedersachsen sorgten für spannende Wettkämpfe.

Den einzigen Sieg für die TG Jeong Eui Nettetal holte Dennis Bär in der D-Jugend bis 26 Kilogramm kampflos, in seiner Gewichtsklasse waren keine Gegner angereist. Die eigentliche Überraschung war die Final-Niederlage von Emel Karagöz, eines der Aushängeschilder der TG Jeong Eui Nettetal im Nachwuchsbereich. Die Kaldenkirchenerin gewann zunächst ihren ersten Kampf vorzeitig mit 20 Punkten Vorsprung gegen die Westfälin Jule Irländer (TuS Belecke). Im Finale lieferten sich Emel Karagöz und Melissa Arslan (Velbert) ein spektakuläres Duell, wobei beim Kampfgericht wieder mit dem Drücksystem gearbeitet wurde. "Der Kampf lief bei Emel anders, als wir uns das vorgestellt hatten", sagte ihr Trainer Björn Pistel. Die Seenstädterin setzte ihr Gegenüber so unter Druck, dass Arslan sich neun Minuspunkte einhandelte. Ein Punkt mehr hätte zur Disqualifikation der Velberterin geführt. Am Ende gewann aber Melissa Arslan, die auf Landesebene bekannt und erfolgreich ist, aber bundesweit und inter-national nicht, mit fünf Punkten Vorsprung.

(RP)