Leichtathletik Deutsche Springer überzeugen in Viersen

Viersen · Bei der 24. Auflage des Internationalen Hochsprung-Meetings der LG Viersen standen zwei Deutsche im Mittelpunkt. Mateusz Przybylko aus Leverkusen siegte mit 2,28 Metern, und der Hannoveraner Eike Onnen schaffte die EM-Norm.

 Für Mateusz Przybylko hat sich der Weg nach Viersen gelohnt. Der Athlet des TSV Bayer Leverkusen übertraf erneut die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaften in Berlin.

Für Mateusz Przybylko hat sich der Weg nach Viersen gelohnt. Der Athlet des TSV Bayer Leverkusen übertraf erneut die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaften in Berlin.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Von Abschiedsstimmung war nichts zu spüren am Sonntag auf der kleinen Sportanlage an der Löh, auch wenn die 25. Auflage des Internationalen Hochsprung-Meetings der LG Viersen im kommenden Jahr aller Voraussicht nach im dann modernisierten Stadion am Hohen Busch über die Bühne gehen wird. Im Gegenteil: Mit Ausnahme der Sportler, die mit ihren Leistungen nicht zufrieden waren, gab es nur glückliche Menschen zu sehen. Die Zuschauer bekamen bei prächtigem Sommerwetter einen hochkarätig besetzten und spannenden Wettkampf bei den Männern zu sehen, das Team des Ausrichters LG Viersen durfte sich mal wieder über eine gelungen Veranstaltung mit rund 700 Zuschauern freuen, Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) bekam zu sehen, dass ihr in der Begrüßungsrede hervorgehobenes sportliches Leuchtturmprojekte für Viersen weiter prächtig funktioniert, und schließlich hielten auch noch zwei deutsche Athleten die starke internationale Konkurrenz in Schach.

Während Mateusz Przybylko (TSV Bayer Leverkusen) seinen Status als Deutschlands aktuelle Nummer eins mit seiner Siegerhöhe von 2,28 Metern bestätigte, fiel dem Zweitplatzierten Eike Onnen (LG Hannover) eine Zentnerlast von den Schultern. Denn mit 2,26 Metern knackte er endlich die Norm für die Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August), der er bislang vergeblich hinterher gelaufen war. „Es war schon etwas frustrierend, dass es in der vergangenen Monaten nicht geklappt hat. Umso größer ist die Erleichterung heute“, meinte der inzwischen 35-Jährige Hannoveraner nach dem Wettkampf, „heute hat einfach alles gepasst. Das Wetter, die tollen Zuschauer und meine Form. Es war wahrscheinlich auch gut, dass ich am Wochenende zuvor mal eine Pause eingelegt hatte.“ Damit ist Onnen neben Przybylko und dem Münchner Tobias Potye der dritte Deutsche, der die EM-Norm erfüllt und damit beste Chance hat, zum deutschen EM-Trio zu gehören. „Wenn bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg nichts Außergewöhnliches passiert, sollte ich dabei sein“, meinte Onnen.

 Eike Onnen freut sich, dass er 2,26 Meter geschafft hat.

Eike Onnen freut sich, dass er 2,26 Meter geschafft hat.

Foto: David Beineke

Schon länger sein EM-Ticket gelöst hat der für Leverkusen startende Mateusz Przybylko, der im vergangenen Jahr mit 2,35 Metern so richtig durchstartete und sich in die internationale Spitze katapultierte. Sein Problem war bis Viersen, dass die Form nicht mehr stimmte und er begann, an sich zu zweifeln. Doch diese Zweifel wischte der 26-Jährige mit seinem Premieren-Sieg in Viersen weg. Bei 2,12 Metern stieg er in den Wettbewerb ein, meisterte die Siegerhöhe von 2,28 Metern im ersten Versuch und schnupperte sogar an 2,32 Metern, die neuen Meeting-Rekord bedeutet hätten. „In den letzten Wochen hatte ich ein paar gesundheitliche Probleme, und bei den Wettkämpfen habe ich mich nicht so gut gefühlt. Deshalb freue ich mich so, dass es in Viersen so gut geklappt hat. Jetzt habe ich ein gutes Gefühl für die DM und die EM“, sagte Przybylko.

Klar, dass Meeting-Direktor Detlef Vieth froh war, dass Deutschlands Nummer eins in Viersen so auftrumpfen konnte. Doch mit der EM-Norm von Eike Onnen ging ein großer Wunsch in Erfüllung. „Ich habe ein super Verhältnis zu Eike. Mein Traum war es, ihn zur EM zu schicken“, sagte Vieth, der bei aller Zufriedenheit ganz zum Schluss dann doch schon mal einen Blick auf die Jubiläumsauflage wagte: „Es wird auf jeden Fall eine Herausforderung, im Stadion dieselbe Atmosphäre hinzubekommen wie hier.“ Da ist es schon mal beruhigend für ihn, dass die drei Hauptsponsoren (Sparkasse, Janissen, P&Z) am Sonntag ihre Zusage fürs nächste Jahr gaben. Denn das gibt Planungssicherheit.

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