Handball Lobberich ärgert sich nach 24:24 in Aldekerk

Kerken/Nettetal · Lange sah es so aus, als sollte der Handball-Oberligist aus Nettetal bei den favorisierten Aldekerkern einen Sieg einfahren. Doch dann fiel zum Verdruss der Lobbericher ganz spät doch noch der Ausgleich.

 Mit dem TV Lobberich kehrte Stefan Pietralla (r.) zu seinem ehemalige Club TV Aldekerk zurück. Pietralla trug mit seinen fünf Toren dazu bei, dass die Lobbericher die favorsierten Gastgeber am Rande einer Niederlage hatten.

Mit dem TV Lobberich kehrte Stefan Pietralla (r.) zu seinem ehemalige Club TV Aldekerk zurück. Pietralla trug mit seinen fünf Toren dazu bei, dass die Lobbericher die favorsierten Gastgeber am Rande einer Niederlage hatten.

Foto: Arnulf Stoffel

Lobberichs Handballer wahren die Chance, doch noch auf den Zug in Richtung Nordrheinliga aufspringen zu können. Im Nachbarschaftsduell erkämpften sich die Lobbericher beim favorisierten TV Aldekerk ein 24:24. Für die bärenstark aufspielenden und aufopferungsvoll kämpfenden Lobbericher ist es ein verlorener Punkt. "Ich weiß nicht, wie ich das erfassen soll. Ich habe gedacht, wenn ich eine Nacht darüber schlafe, wird es besser. Aber das ist nicht so. Ich bin verärgert", sagte Trainer Jurek Tomasik.

Die entscheidende Szene, die den Trainer und alle Lobbericher Beteiligten aufregte, ereignete sich etwa 30 Sekunden vor dem Ende. Mit der 24:23-Führung im Rücken hatten die Lobbericher bei eigenem Ballbesitz die Möglichkeit zur endgültigen Entscheidung. Benedikt Liedtke ging am ersten Abwehrspieler vorbei. Lobberichs Rückraumspieler wurde festgehalten, ein zweiter Aldekerker kam zur Hilfe. "Das war eindeutig ein Foul", sagte Tomasik. Das hätten ihm auch mehrere Augenzeugen, die selbst pfeifen, bestätigt. Das weibliche Schiedsrichtergespann bewertete die Situation anders mit der Begründung, so Tomasik, dass Liedtke gar nicht habe werfen wollen. Die Aldekerker bekamen den Ball und nachdem Liedtke sich noch eine Zeitstrafe eingehandelt hatte, gelang dem Favoriten noch der Ausgleich.

Die "etwas seltsame Regelauslegung" der Referees habe sich schon durch das ganze Spiel gezogen. "Aldekerk hat genauso hart gespielt wie wir. Wir haben sieben Zeitstrafen bekommen, sie nur zwei. Bei uns wurde zehnmal Zeitspiel angezeigt, bei denen nur zweimal", führte Tomasik aus.

Seine Mannschaft drückte der Auswärtspartie mit einer bemerkenswerten Leistung ihren Stempel auf. Sie führten, von wenigen Ausnahmen wie dem 18:18 abgesehen, über das gesamte Spiel. In der ersten Hälfte lagen die Gäste 4:2 und 9:6 vorne. Mit einem 12:10 gingen die Lobbericher in die Pause. Nach dem Wechsel setzten sich die Lobbericher nach dem 18:18 auf 21:18 und 22:19 ab.

"Das war wirklich hervorragend. Wir haben kaum etwas zugelassen und die Aldekerker müssen am Ende froh sein, dass sie noch einen Punkt geholt haben", meinte Tomasik. In seiner Mannschaft kam Jochen Schellekens die Sonderaufgabe zu, Aldekerks Spielmacher Lukas Hüller aus dem Spiel zu nehmen und so das Tempospiel der Gastgeber über die schnelle Mitte und die zweite Welle möglichst wirkungsvoll zu unterbinden. "Hüller ist der treibende Faktor", sagte Tomasik. Der Schachzug ging auf. Darüber hinaus hatten die Abwehrspieler die Aldekerker Rückraumschützen gut im Griff. Die Lobbericher zwangen die Gastgeber, oft über die Außenpositionen zum Abschluss zu kommen. Darauf war Matthias Hoffmann im Lobbericher Tor aber sehr gut eingestellt und entschärfte so manchen Ball der Aldekerker Außenangeifer.

(wiwo)
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