Sportlerwahl Liebe zum Fahrsport von den Eltern geerbt

Viersen · Die 22-Jährige vom RV Schaag hat schon viel Erfahrung, holte sich aber kürzlich mit ihrem Pony-Gespann noch einen weiteren NRW-Titel.

Sportlerwahl Katja Helpertz, die seit Januar in der Schaager Honschaft Rieth mit ihrer Mutter einen Ausbildungs- und Fahrstall betreibt, führte sich als neues Mitglied im Reiterverein Schaag gleich gut ein. Die 22-Jährige schaffte bei den Nordrhein-Westfälischen Meisterschaften in Wettringen den Championatstitel im Gespannfahren mit ihrem neunjährigen Pony Nordstern's Stoertebecker in der Kombination von Dressur-, Gelände- und Hindernisfahren.

Sie holte Jahre davor schon NRW-Titel beim Gespannfahren mit einem Pferd. Deutsche Jugendmeisterin war sie in dieser Disziplin auch schon. "Letztes Jahr bin ich auf Pony umgestiegen. Ich bekam den talentierten und wendigen Vierbeiner aus dem niedersächsischen Schüttorf zur Verfügung gestellt." Sie kennt die Besitzer-Familie sehr gut über die Eltern ihres Freundes. "Für diese Leute ist es wichtig, dass es dem Pony gut geht und ich es erfolgreich präsentiere.

Sie sind fast auf jedem Turnier dabei und besuchen mich öfter", sagt Katja Helpertz. Die Neu-Nettetalerin ist seit 2011 im Bundeskader Pferde und seit diesem Jahr aktuell im Bundeskader Pony. Durch ihre Eltern, die diese Disziplin des Reitens erfolgreich betreiben, kam sie zum Fahrsport. "Sie gaben mir das Erfolgspferd Chester, mit dem ich an der Weltmeisterschaft 2012 in Portugal teilnahm. Ich war damals sehr zufrieden. Für mich war es etwas ganz Neues, Besonderes und Aufregendes.

Wir belegten einen Platz im Mittelfeld", erzählt die Jura-Studentin. Sie hofft auf eine Teilnahme bei der kommenden WM mit dem Pony. Dafür setzt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) Qualifikationsturniere an. "Da muss ich mich dann ganz vorn platzieren, um die entsprechenden Qualifikationspunkte zu bekommen. Ich muss dafür sehr weit fahren, weil sie deutschlandweit ausgeschrieben sind." Die erste Qualifikation führt gleich nach Bregenz am Bodensee.

Das wird für Katja Helpertz die weiteste Sichtungs-Anreise sein. Mit ihrem Freund Max Berlage, der zum Zweispänner-Bundeskader gehört, fährt sie dort runter mit vier Ponys und zwei Gespannen im großen Lkw verladen. "So etwas geht nur gemeinsam. Wenn ein Freund das Hobby nicht teil, ist es schwierig auszuüben", meint sie. In diesem Jahr gewann sie im französischen Chablis ein internationales Turnier. "In dieser Saison steht nichts Großes mehr an, bis auf ein kleines Turnier, wo wir unsere Nachwuchspferde vorstellen.

" Sie lässt auf ihr Fahrpony Nordstern's Stoertebecker, das sie liebevoll "Elton" nennt, nichts kommen: "Zwischen uns beiden besteht eine besondere Vertrauensbasis: Er gibt vor dem Marathonwagen alles für mich im Gelände. Da ist er besonders stark." Mit Freude stellte sie aber auch fest: "Auch in der Dressur verbessert er sich von Turnier zu Turnier." Wenn sie nach den besonderen Momenten im Fahrsport gefragt wird, dann waren das die Nominierung mit dem mittlerweile 18-jährigen Chester für die WM und im vergangenen Jahr mit Elton die Fahrkarte für die EM Ungarn.

Katja Helpertz ist gut mit ihren Pferden ausgelastet und reitet nebenbei auch noch Dressuren. Sie schreibt derzeit ihr erstes Staatsexamen in Jura. Später will sie einmal Anwältin werden. "Der Fahrsport ist für mich Leistungssport, Ausgleich und Freizeit, die für mich wie Urlaub ist", sagt sie. Sie hat noch ein sechsjähriges Nachwuchspferd namens Diablo in Petto, das sie selber aufbaut. Doch noch verlässt sie sich auf ihr Erfolgspony und ihre Hilfen Stimme, Leine und Peitsche.

(off)
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