Handball Kriselnde Teams freuen sich aufs Derby
Handball-Verbandsliga · Die Verbandsligisten Kaldenkirchen und Dülken stecken tief im Abstiegskampf. Morgen treffen sie aufeinander.
Die Handballer des TSV Kaldenkirchen und der SG Dülken haben in diesem Herbst eigentlich genug mit sich selbst zu tun. Für die beiden Verbandsligisten hätte es durchaus besser laufen können. Dennoch trägt sie seit zwei Wochen die Vorfreude auf ihr Derby. Am morgigen Samstag (19 Uhr, Ravensstraße) messen sich die beiden Mannschaften in Kaldenkirchen.
In ferner Vergangenheit ging es bei diesen Vergleichen bisweilen richtig hoch her. 2008 beispielsweise, als der SG Dülken mit dem Sieg gegen Kaldenkirchen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Aufstieg in die Oberliga gelang. Von damals ist kaum noch einer mit dabei. Und trotzdem scheint die Partie anders zu sein, als Spiele gegen Oberhausen oder Mülheim. "Es ist unser einziges richtiges Derby. Auch wenn viele Neue und Junge in den Mannschaften spielen, hat das was", meint TSV-Trainer Dirk Rahmel. "Das Spiel hat schon seinen besonderen Reiz. Ich freue mich darauf, noch mal gegen Sebastian Gerits zu spielen", sagt Dülkens Spielertrainer Niklas Voß. Die beiden Rückraumspieler verbindet eine lange handballerische Karriere im Grenzland. Gerits lernte das Handballspielen bei der SG Dülken bevor er vor einem Jahrzehnt zum TSV wechselte. Voß spielte 2008 noch beim ASV Süchteln und landete dann in Dülken.
Vor dem neuerlichen Aufeinandertreffen sind die Rollen klar verteilt. Kaldenkirchen geht eindeutig als Favorit in dieses Spiel, obwohl die Mannschaft die jünghsten fünf Spiele gegen die führenden Teams in der Tabelle teilweise klar verloren hat. Kaldenkirchen weist 4:10 Punkte auf. Die Mannschaft will sich mit einem Sieg gegen die SG die abstiegsbedrohten Teams vom Hals halten. Die SG spielt sowieso eine Sonderrolle, weil die SG mit ihrem verstärkten Bezirksliga-Team den Startplatz der ehemaligen Oberliga-Mannschaft in der Verbandsliga wahrnimmt. Die neuformierte Mannschaft steht vor der großen Herausforderung, im Kampf gegen Abstieg ein Team hinter sich zu lassen. Dülken belegt derzeit den letzten Tabellenplatz.
"Für uns gibt es nur die Option alles zu geben", sagt Dülkens Spielertrainer. Sein Team habe gezeigt, dass es 40 Minuten mithalten könne. "Das müssen wir über 60 Minuten bringen, und irgendwann klappt es. Hundertprozentig", sagt Voß. Druck verspürt er nicht, weil schon im Vorfeld der Saison klar war, dass die SG ein sehr ambitioniertes Ziel verfolgt. "Ich kann doch keinem einen Vorwurf machen. Wir trainieren gut. Die Jungs sind motiviert. Wir kämpfen und schauen, was dabei herauskommt", sagt Voß.
Beim Gegner ist das anders. Die Kaldenkirchener verpüren durchaus Druck. "Wir stehen in der Pflicht. Ein Sieg wäre Balsam auf unsere Seelen", meint Trainer Dirk Rahmel. In der Meisterschaftspause hat er seine Mannschaft ganz akribisch auf die Dülkener vorbereitet, selbst am freien Wochenende wurde trainiert: "Wir haben an den taktischen Komponenten gefeilt. Im Training sieht das sehr gut aus. Wir müssen es halt im Spiel umsetzen."