Fußball Krach in Amern: Ganzer Verein gefährdet?

Die Probleme der VSF Amern scheinen noch viel schwerer zu wiegen als zunächst angenommen. Dabei geht es beim Bezirksligisten nicht nur um den Streit zwischen der Fußballseniorenabteilung und dem "Brösel" genannten Sponsor, sondern um offenbar hausgemachte Probleme.

Im Gegensatz zur überaus erfolgreichen Seniorenabteilung der VSF Amern steht die Jugendabteilung vor großen Problemen. Diese resultieren dem Anschein nach aus einer tiefen Spaltung zwischen den Vorständen der Senioren- und Juniorenabteilung und gefährden den gesamten Verein.

Dies sieht jedenfalls Graf Bernadotte af Wisborg so, der als Besitzer der Discothek "Brösel" dem Verein immer wieder als Sponsor diente. "Es kann nicht sein, dass das gesamte Geld für die Erste Senioren-Mannschaft gespart wird und für die Jugend nichts übrig bleibt. Weder Gelder vom Förderverein noch Einnahmen aus den Beiträgen von passiven Mitgliedern kommen bei der Jugendabteilung an", sagt Amerns "Gönner" verärgert über die angebliche momentane Sachlage.

Seit Anfang 2007 betätigt sich "Brösel" als finanzieller Unterstützer des Vereins. Er steuerte nach seinen Angaben über die Jahre mehr als 50 000 Euro in den Verein, wobei sich sein Engagement mittlerweile auf die Zweite Mannschaft und die Jugendabteilung konzentriert.

"Mehrmals wurde ich gefragt, ob ich in den Vorstand kommen möchte, doch das wollte ich nie und werde auch in Zukunft kein Amt einnehmen. Ich war lediglich Anfang dieses Jahres kommissarisch Jugendleiter. Was ich dabei festgestellt habe, war erschreckend", sagt "Brösel".

Die Jugendkasse habe enorme Unregelmäßigkeiten aufgewiesen und wurde demnach auf der Jahreshauptversammlung nicht entlastet. "Diese Probleme wurden bis zum heutigen Tage nicht berichtigt und erschweren die Arbeit der Jugend. Dabei hat die Jugendabteilung auf Gelder des Fördervereins verzichtet, als die Senioren vor einem ähnlichen Problem standen. Dies wurde bis heute nicht mehr geändert, und der Förderverein wird von den Senioren missbraucht", bemängelt Graf Bernadotte.

Vorwürfe, dass Personen privat angegriffen wurden, wie es vom Vorstand der Seniorenabteilung geäußert wurde, weist "Brösel" von sich: "Ich bin es, der derzeit angegriffen wird. Doch dagegen werde ich mich auch rechtlich wehren."

Verärgert bleibt Graf Bernadotte dennoch über die nicht ausgestellten Spendenbelege. "Diese wurden mir vom damaligen 1. Vorsitzenden der Seniorenabteilung, Michael Heythausen, zugesagt, und darauf bestehe ich auch. Leider ist dieses Thema erst viel zu spät in die Medien getragen worden", erklärt "Brösel".

Er fürchtet um die Zukunft des Vereins. "Hier laufen noch sehr viele andere Dinge falsch, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollen. Deshalb möchte der Vorstand mich auch unbedingt aus dem Verein haben." Diese dramatische Lage könne bald auch den sportlichen Erfolg in Mitleidenschaft ziehen. "Wie ich erfahren habe, sollen die Spieler der Ersten Mannschaft vom Vorstand die Zusage bekommen haben, im Winter zu den selben Konditionen wechseln zu dürfen, die sie auch im Sommer gehabt hätten", behauptet "Brösel".

(RP)
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